Employer Branding – wie Sie den „War for Talents“ für sich gewinnen.

Gute Mitarbeiter tragen das Unternehmen. Sie denken weiter, ergänzen, bereichern und bringen voran. Mit jedem neuen Talent im Team wird sich das Unternehmen weiterentwickeln – und das wissen die Unternehmen. Gemeinsam mit den Veränderungen der letzten Jahre in Bezug auf die demografische Entwicklung und den starken Fachkräftemangel in den MINT-Berufen, ist der „War for Talents“ immer härter geworden. Die Konkurrenz ist groß, die Talente wählerisch. Da kann nur gewinnen, wer Wert auf ein gutes und außergewöhnliches Employer Branding setzt. Trotzdem zeigen die Zahlen des Deutschen Markenmonitor, dass viele Unternehmen genau an dieser Stelle noch sparen. Laut der Studie haben nur 38 Prozent der befragten Unternehmen eine Strategie zu ihrer Arbeitgebermarke – zu wenig! Denn ein gutes Employer Branding birgt wahre Chancen.

Wer gewinnen will, muss im War for Talents mitkämpfen.

Employer Branding ist wichtiger denn je und kann eine Marke von innen heraus stärken

Eine der größten Hürden in der Mitarbeitergewinnung ist die, dass potenzielle Talente sich nur noch in den seltensten Fällen wirklich auf die Suche machen müssen. Denn die interessanten Arbeitgeber mit spannenden Aufgaben, schicken Büros und einer topmodernen Unternehmensphilosophie haben bereits von sich hören lassen – per Instagram, Facebook oder an der Uni. Wer dann noch auf Arbeitgebersuche geht, interessiert sich nur für die Unternehmen, die dem gleichkommen oder durch andere Vorteile punkten. Dieses Prinzip funktioniert jedoch nur, wenn das Unternehmen seine Vorteile auch wirklich kommuniziert. Gibt es keinen Facebook-Karriere-Kanal, keine Erfahrungsberichte, nichts, was potenzielle Mitarbeiter auf positive Weise anspricht, hat man den „War for Talents“ nicht nur verloren – man hat gar nicht erst mitgemacht! Doch welche Möglichkeiten gibt es für ein gelungenes Employer Branding?

Mit der Digitalisierung gehen – Employer Branding auf Social Media.

Die Digitalisierung beeinflusst nicht nur das Auftreten von Marken in der Öffentlichkeit und bei potenziellen Kunden, sie beeinflusst auch die Wahrnehmung potenzieller Mitarbeiter. Wer sich auf den digitalen Kanälen nicht darstellt und die zahlreichen Möglichkeiten nicht nutzt, fällt besonders bei der jungen Zielgruppe schnell durch. Wer als Absolvent auf Arbeitgebersuche geht, erwartet schon fast selbstverständlich Social-Media-Kanäle, eine aussagekräftige Website und weitere digitale Angebote, wie Videomaterial oder eine Online-Bewerbung. Die Studie "Arbeitgeber Mittelstand: Kommunikation in Zeiten der Digitalisierung" von der Hochschule Koblenz, Potentialpark und Territory Embrace zeigt jedoch: besonders der Mittelstand hat in diesem Punkt noch einiges aufzuholen. Nur 17 Prozent der mittelständischen Unternehmen nutzen demnach Facebook als Karriere-Kanal, Instagram nutzen sogar nur acht Prozent – und das, obwohl die Mehrheit der Zielgruppe diese Kanäle als primäre Informationsquelle nutzt. Wer hier also ganz vorne mitspielen will, sollte sich überlegen, welche Kanäle Sinn machen und diese regelmäßig bespielen, egal wie groß oder klein das Unternehmen ist. Gerade ein kleineres Unternehmen kann dabei sogar punkten, indem es zeigt: „Wir sind zwar nicht riesig, aber trotzdem gehen wir mit der Zeit!“. Eine echte Chance für kleinere Mittelständler, mit eventuellen Vorurteilen aufzuräumen – und ohne Probleme mit den „Großen“ gleichauf zu sein im „War for Talents“.

„So toll ist das nur bei uns“.

Bei Employer Branding müssen potenzielle Mitarbeiter vollkommen von der Marke und dem Unternehmen überzeugt sein

Entscheidet sich ein Unternehmen, auf digitale Kanäle zu setzen, kommt es auch auf den Inhalt an. Die größte Gefahr: im Einheitsbrei zu verschwinden. Um für potenzielle Bewerber also interessanter als die anderen zu wirken, braucht es Alleinstellungsmerkmale. Dinge, die es nur in diesem Unternehmen so gibt oder die dort besonders schön oder arbeitnehmerfreundlich sind. Das kann die besondere Büro-Lage sein, die außergewöhnlich gestaltete Büroeinrichtung, die neuste IT-Ausstattung, eine einzigartige Unternehmensphilosophie oder ein interessantes Zeitmodell. Dinge wie „hier gibt es Kaffee und Obst umsonst“ gehören dabei eher zum Standard und überzeugen kaum noch im War for Talents. Unternehmen sollten also versuchen sich abzugrenzen und nicht müde werden, diese Vorteile über die diversen Kanäle zu kommunizieren.

Das beste Sprachrohr: die eigenen Mitarbeiter.

Eine der besten Employer-Branding-Maßnahmen sitzt im Unternehmen selbst: die bereits angestellten Mitarbeiter. Wer nach dem Vorstellungsgespräch durchs Büro läuft, wird ohne Zweifel darauf achten, wie die Stimmung ist, wie die Mitarbeiter sich verhalten und sich vielleicht sogar mit dem ein oder anderen unterhalten. Auch im Privatleben werden die Mitarbeiter vielleicht von ihrem Job erzählen, über das Unternehmen und ihre Erfahrung berichten – und auch dort kann an jeder Ecke ein potenzielles Talent lauern. Da ist es enorm wichtig, dass die eigenen Mitarbeiter ein positives Sprachrohr für das Unternehmen darstellen. Das kann in Form von Schulungen und Internal-Branding-Maßnahmen erreicht werden und sollte auf der Prioritätenliste ganz oben stehen. So kann mit wenigen Maßnahmen und Handgriffen eines der besten Instrumente im „War for Talents“ geschliffen werden.

Nicht nur gewinnen, sondern nachhaltig überzeugen.

Employer Branding bedeutet auch, Mitarbeiter zu halten und die Brand Identity durch sie sprechen zu lassen

Hat man den „War for Talents“ gewonnen und den Mitarbeiter von sich überzeugt, sollte sich niemals darauf ausgeruht werden. Nun heißt es: die neuen Mitarbeiter halten und wiederum, wie vorher angesprochen, zu einem begeisterten Sprachrohr für das Unternehmen zu machen. So entsteht ein Kreislauf, welcher das Unternehmen zu einem macht, mit dem sich Mitarbeiter identifizieren – und für das sie auch andere begeistern wollen. Das fängt übrigens nicht erst mit dem ersten Arbeitstag an. Schon nach dem ersten Bewerbungsgespräch heißt es: „Schau wie toll wir sind, wir kümmern uns um dich!“ Lange Wartezeiten, flapsige Antworten oder – schlimmer noch – gar keine Antworten sollten in der Phase zwischen Bewerbungsgespräch und Anstellung unbedingt vermieden werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass der „War for Talents“ durchaus auch bei großer Konkurrenz und wählerischen Bewerbern mit ein paar gut überlegten Maßnahmen gewonnen werden kann. Unternehmen sollten dabei immer ihre ganz persönliche Zielgruppe im Auge haben und sowohl Wording, Bildsprache als auch Verhalten an diese anpassen. Dann steht einem perfekt ausgewählten Team aus glücklichen Top-Mitarbeitern und damit großartigen Ergebnissen nichts mehr im Wege.