Ein göttlicher Super Bowl-Spot, eine Kollektion für alle und die besten YouTube-Ads 2021.

Der GMK Marken-Mittwoch liefert jede Woche die wichtigsten News aus der Marken-Welt.
Bild: adidas; Collage: GMK Markenberatung

In der Modebranche tut sich was – das zeigt auch der heutige GMK Marken-Mittwoch. Während adidas und Ivy Park eine Kollektion mit genderneutralen Teilen von XXXS bis 4XL launchen, verkündet Dolce & Gabbana, dass ab sofort auf Echt-Pelz verzichtet wird. BMW tritt derweil mit Zeus beim Super Bowl an, Peloton versucht sich zu retten, zwei Marken ecken an und das YouTube Ads Leaderboard zeigt die erfolgreichsten Marken-Ads des vergangenen Jahres.

BMW: Der Schwarzenegger-Gott.

Ein Gott zum Super Bowl – den hat sich BMW in Form von Zeus, verkörpert von Arnold Schwarzenegger an Bord geholt. An seiner Seite als Hera: Salma Hayek Pinault. Sieben Jahre lang war BMW nicht beim Wetteifern um den besten Spot beim Super Bowl dabei. Das Comeback „Something Electric is Brewing“ wurde bereits vorher mit einem Spot von BMW, aber auch mit Social Media Posts zum Beispiel von Schwarzenegger selbst angeteasert. Letzterer sorgte sogar für Gerüchte über einen neuen Marvel-Film mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle – die Auflösung folgte kurze Zeit später. Der Spot wird im dritten Werbeblock des Super Bowl 2022 laufen. "Der Witz liegt darin, dass der legendäre Blitzgott, der als unzerstörbar gilt, mit der Alltagselektronik kämpft", so Schwarzenegger. "Erst als seine brillante Frau ihm einen vollelektrischen BMW iX schenkt, wird Zeus von der mächtigen Kraft der Elektrizität getroffen und völlig verjüngt." Auch Salma Hayek Pinault freut sich auf ihre Premiere beim Super Bowl: "Das ist mein erster Super Bowl-Werbespot - und das erste Mal, dass ich eine griechische Göttin spiele", sagt sie. "Fünfundsiebzig Prozent der Entscheidungen, die in einer Ehe darüber getroffen werden, wofür das Geld ausgegeben werden soll, werden von Frauen getroffen, und in diesem Werbespot ist es die Frau, die über das richtige Auto entscheidet, um ihren Mann wieder auf Kurs zu bringen. Natürlich ist der Spot unterhaltsam, aber es steckt auch eine echte menschliche Wahrheit darin."

Pelzfrei: Dolce & Gabbana verzichtet auf Echt-Pelz.

Dolce & Gabbana ist bekannt für Luxusmode und auffällige Styles. Jetzt macht die Marke Schlagzeilen mit der Tatsache, dass sie das jüngste Mode-Luxuslabel sind, das auf Echt-Pelz verzichtet. Die Alternative soll ein Kunstpelz, der sogenannte „Ecofur“ sein, der aus recycelten und recycelbaren Materialien besteht. „Dolce & Gabbana arbeitet an einer nachhaltigeren Zukunft, die die Verwendung von Echt-Pelz nicht in Betracht ziehen kann“, so Fedele Usai, Kommunikations- und Marketingbeauftragter von Dolce & Gabbana. „Das gesamte Modesystem hat eine wichtige Rolle in der sozialen Verantwortung, die es zu fördern und zu unterstützen gilt: Wir werden innovative Materialien in unsere Kollektionen integrieren und umweltfreundliche Produktionsverfahren entwickeln, während wir gleichzeitig die Arbeitsplätze und das Know-how der Handwerker:innen erhalten, die sonst zu verschwinden drohen.“

YouTube-Marketing: Die erfolgreichsten Marken-Spots.

YouTube hat wie jedes Jahr die erfolgreichsten Marken und Ads auf der Plattform gekürt. Auf dem Siegertreppchen 2021: PENNY, Samsung und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Dem Ranking zugrunde liegen die organische Reichweite, Views, Klicks, Zuschauerbindung und Sentiment. Auf Platz eins in der Kategorie Lang-Format platzierte sich beispielsweise der emotionale Weihnachtsspot von PENNY „Der Wunsch“, der darauf eingeht, auf welche prägenden Momente – egal ob gut oder schlecht – Kinder und Jugendliche durch die Pandemie verzichten mussten. Der mit vier Minuten verhältnismäßig lange Spot erreichte 17,3 Millionen Views. Auch andere Spots der Marke erzielten Top-Platzierungen auf dem YouTube Ads Leaderboard. „Wir freuen uns sehr über den Platz auf dem Siegerpodest, zumal auf einem so starken und bekannten Medium wie YouTube. PENNY positioniert sich seit Jahren sehr erfolgreich als der Nachbarschaftsdiscounter. Pro Woche begrüßen wir bis zu 13 Millionen Kund:innen. Wir wissen also, was unsere Nachbar:innen bewegt. Das greifen wir konsequent und lebensnah auf. Wir spannen den Bogen bewusst weit vom Verzicht der jungen Menschen, um die Pandemie zu bekämpfen bis zu Ausbildungsthemen oder Dragqueens. Ebenso bunt und vielfältig wie unsere Kund:innen“, so Marcus Haus, PENNY-Marketingchef. Ebenfalls ganz vorne mit dabei in den verschiedenen Kategorien: die Marke Samsung, unter anderem mit ihren Spots mit Joko und Klaas: „Samsung zeigt, dass es nicht die eine Art von Storytelling gibt, die auf YouTube gut funktioniert. Sowohl ihre Produktpräsentation, ihre Testimonial-Spots als auch ihr Haltungsspot haben eine starke Zuschauerbindung generiert. Drei sehr unterschiedliche Anzeigen, die eines gemeinsam haben: Bestplatzierungen in den YouTube Ads Leaderboards. Oder wie Samsung sagen würde: ,Sehr gute Technik. Sehr gut kommuniziert‛, sagt Henry Bose, Creative Lead, Central Europe bei Google. Auch der dritte Spitzenreiter, die BVG landete gleich mehrere, sehr musikalische Platzierungen. Ob im 80er-Jahre-Stil mit einem Spot für bargeldloses Busfahren, mit einem Remake des Polarkreis 18-Hits „Allein, allein“ zu Corona-Zeiten oder mit der Bewerbung des Kultur-Tickets per Musikvideo von und mit dem Elektro-Duo Modeselektor. „Wie keine andere Marke haben es die Berliner Verkehrsbetriebe geschafft, so konstant die YouTube-Nutzer:innen mit Branded Entertainment zu begeistern. Dabei ist es nicht nur die Musik, die für hohe View-Through-Rates und ,Likes‛ sorgt. In den Kommentaren auf YouTube werden auch immer wieder der Mut zur Selbstironie und die Liebe zum Detail hervorgehoben“, sagt Henry Bose.

Peloton: Maßnahmen zum Markenerhalt.

Die Marke Peloton steckt in einer Krise – und geht nun weitreichende Schritte, um aus dieser wieder rauszukommen. Obwohl die Marke zu Beginn der Pandemie mit seinen smarten Heim-Fitness-Geräten noch zu den großen Gewinnern zählte, nahm die Nachfrage mit den Lockerungen ab. Medien berichteten bereits, dass Amazon und Nike Interesse an einer Übernahme hätten – Peloton jedoch will den Weg augenscheinlich allein schaffen. Der größte Schritt aus der Krise soll ein Wechsel an der Spitze sein: Mitgründer John Foley soll vom früheren Finanzchef von Netflix und Spotify Barry McCarthy abgelöst werden. Außerdem gibt es einen Sparplan, der auch den Abbau von 2.800 Arbeitsplätzen und den Stopp eines Fabrik-Baus beinhaltet. Der Fokus der Marke soll außerdem auf den Abo-Einnahmen statt auf den Hardware-Verkäufen liegen.

adidas x Ivy Park: eine liebenswerte Kollektion.

Pünktlich zum Valentinstag arbeiten adidas und die Fashionbrand von Beyoncé Ivy Park erneut zusammen. „Ivy Heart Drop 5.5“ ist aber nicht nur eine Valentinstags-Capsule-Kollektion, es ist eine Kollektion für Alle – egal welche Körperform oder Größe. Die Konfektionsgrößen der Kollektion reichen von XXXS bis 4XL. Die meisten der Kollektions-Stücke sind außerdem genderneutral. Der Stil der Teile reicht von klassisch bis außergewöhnlich, sodass wirklich für jede*n etwas dabei ist. Im Werbespot zur Kollektion, deren Motto natürlich die Liebe, vor allem aber die Liebe zu sich selbst ist, setzen die beiden Marken auf bekannte Gesichter wie Model und Schauspieler Tyson Beckford, Karrueche Tran und Shu Pei oder auch Comedian Naomi Watanabe.

Mutig wie immer: Ben & Jerry’s gegen Biden-Politik.

Die Marke Ben & Jerry’s ist mittlerweile bekannt dafür, auch mal mutig voranzugehen und teils politische Situationen zu kritisieren oder für etwas einzustehen. Auch im Fall von US-Präsident Bidens aktueller Ukraine-Politik meldet sich die Eiscreme-Marke per Twitter zu Wort. „You cannot simultaneously prevent and prepare for war. We call on President Biden to de-escalate tensions and work for peace rather than prepare for war. Sending thousands more US troops to Europe in response to Russia’s threats against Ukraine only fans the flame of war.”, heißt es in dem Post. Übersetzt: „Man kann nicht gleichzeitig einen Krieg verhindern und sich darauf vorbereiten. Wir fordern Präsident Biden auf, die Spannungen abzubauen und sich für den Frieden einzusetzen, anstatt sich auf einen Krieg vorzubereiten. Die Entsendung Tausender weiterer US-Truppen nach Europa als Reaktion auf Russlands Drohungen gegen die Ukraine schürt nur das Feuer des Krieges.“ Der Post schlug Wellen und bekam über 13.000 Likes, fast 2000 Retweets und wurde an die 7000-mal zitiert. Das Feedback war dabei jedoch neben positiver Resonanz auch zu einem großen Teil negativ. Viele User*innen konnten nicht verstehen, dass sich eine Eiscreme-Marke in politische Entscheidungen einmischt. Aufforderungen, wie die Marke solle sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und Eis herstellen, wurden laut. Auf der eigenen Website schreibt Ben & Jerry’s: "Wir lieben es, Eis zu machen – aber unser Geschäft dazu zu nutzen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen, gibt unserer Arbeit ihren Sinn".

Apple: Shitstorm wegen schwangerem Mann.

Apple hat mit dem neuen Software-Update iOS 15.4 neue Emojis eingeführt – und einen Shitstorm geerntet. Konkret ging es um ein neues Emoji, welches einen schwangeren Mann zeigt. Unter anderem damit werden Apples Emojis immer inklusiver und entsprechen den Vorgaben des Unicode-Konsortium, nach welchen Emojis möglichst geschlechtsneutral angeboten werden sollen. Deshalb wird es Emojis wie den schwangeren Mann auch bald bei Google oder Samsung geben. Transgender- oder nicht binäre Personen können nämlich durchaus schwanger sein, sodass das Schwangeren-Emoji nicht nur Cis-Frauen gelten sollte. In rechtsgerichteten US-Kreisen hat das für Gegenwind gesorgt. Viele, vor allem Republikaner, scheinen sich davon regelrecht angegriffen zu fühlen. So postete beispielsweise der ehemalige Trump-Sprecher Sean Spicer bei Twitter: „Im College habe ich die naturwissenschaftlichen Anforderungen erfüllt, indem ich Erdkunde belegt habe. Jetzt sehe ich, was ich verpasst habe. Biologiekurse hätten geholfen, das neue Emoji mit dem schwangeren Mann zu erklären."