Urbane Konzepte, Petitionen für Frauen und die wertvollsten deutschen Marken.

Bevor wir an dieser Stelle wie gewohnt über die neusten Entwicklungen aus der Markenwelt berichten, möchten wir uns zu einem weitaus wichtigeren Thema äußern: Natürlich hat die derzeitige Situation und der Krieg auch uns als GMK Markenberatung sehr betroffen gemacht. Unsere Gedanken sind bei den Opfern dieses Krieges, bei den Familien, die sich trennen mussten, bei Menschen, die in Angst leben. Wir als auch unsere Mitarbeiter*innen helfen, wo wir können, informieren uns, wo helfende Hände oder Spenden gebraucht werden. Im Rahmen des GMK Marken-Mittwoch haben wir uns unter anderem angeschaut, wie verschiedene Marken mit der Situation umgehen und darauf regieren:

Wie Marken auf den Krieg antworten.

Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine positionieren sich immer mehr Marken zu Russland und dem Krieg in der Ukraine. Mal aus Protest, mal als Folge von Sanktionen. 

Die deutsche Automobilmarke Volkswagen hat ihre Russlandgeschäfte gestoppt, was sowohl die Fahrzeug-Produktion als auch den Fahrzeug-Export betrifft. Die betroffenen russischen Angestellten bekommen einen finanziellen Ausgleich. Auch Möbelriese IKEA hat das Russlandgeschäft von Export über Import bis hin zu Produktion und Verkauf vorübergehend eingestellt. Die Marken Apple, Samsung und Intel haben derweil ihre Lieferungen nach Russland gestoppt, Dienste wie Apple Pay sind nur noch eingeschränkt verfügbar. Samsung kündigte außerdem an, die humanitären Bemühungen in der betroffenen Region einschließlich der Hilfe für Flüchtlinge zu unterstützen und hat zu diesem Zweck fünf Millionen Dollar sowie Elektronik im Wert von einer Million Dollar an Hilfsorganisationen in der Ukraine gespendet. 

Die beiden Sport-Riesen Puma und adidas haben als Reaktion auf die Situation ihre Partnerschaften mit russischen Sportverbänden ausgesetzt. Die beiden Sportartikelhersteller schließen außerdem wie auch Nike ihre Filialen und Onlineshops in Russland. 

Zuletzt hat McDonalds 850 Filialen in Russland geschlossen. Das Gehalt der russischen Angestellten zahlt auch McDonalds weiter, doch das „unnötige menschliche Leid“ könne das Unternehmen aufgrund seiner Werte nicht ignorieren. Auch andere Ketten wie Coca-Cola und Starbucks haben ihren Betrieb in Russland vorerst eingestellt. PepsiCo möchte seine Geschäfte in Russland stark einschränken, jedoch Artikel des täglichen Bedarfs wie etwa Babynahrung weiterhin bereitstellen. 

Google hatte bereits den Google-Maps-Dienst in der Ukraine aus Sicherheitsgründen abgestellt und entschied sich nun, keine Werbung mehr in Russland auf Google, YouTube und per Display-Ad auszuspielen, nachdem die russische Regierung versucht habe, Einfluss auf das Anzeigengeschäft zu nehmen. Medienmarken wie Spotify und Netflix haben ebenfalls reagiert: Spotify hat das Büro in Russland geschlossen und prorussische Inhalte entfernt, bietet den Dienst aber weiterhin an – nicht zuletzt, um den globalen Informationsfluss zu ermöglichen. Netflix hatte zunächst die Produktion russischer Serien in Russland eingestellt, bot den Dienst an sich jedoch wie auch Spotify weiterhin in Russland an. Jetzt können Abonnent*innen den Dienst nur noch bis zur nächsten Rechnung weiternutzen, Neuanmeldungen sind nicht möglich. Konkurrent Amazon stellt keine Dienste ein, verwies jedoch auf eine Spende an Hilfseinrichtungen in der Ukraine. Auch Twitter und Meta haben ihre Dienste für Russland beziehungsweise russische Staatsmedien teilweise blockiert. 

Unternehmen wie die Deutsche Bahn wollen derweil unterstützen. Die DB ermöglichte Menschen mit ukrainischen Ausweispapieren die kostenlose Nutzung von Fernzügen aus Polen nach Deutschland. Die Telekom strich außerdem bis auf Weiteres die Gebühren für Anrufe und SMS in die Ukraine, was sowohl für die Telekom als auch für die Marken-Tochter Congstar gilt. Auch Vodafone griff zu dieser Maßnahme und spendete. 

Der GMK Marken-Mittwoch liefert jede Woche die wichtigsten News aus der Marken-Welt.

In der Markenwelt wurde sich auch sonst diese Woche viel eingesetzt, unter anderem für Frauen. OBI wendet sich außerdem mit neuen Konzepten an die junge Zielgruppe, die wertvollsten Marken wurden gekürt und Just Spices geht nach Großbritannien. 

The Female Company feiert die Frau – mit einer Petition.

Die Marke The Female Company hat den Internationalen Frauentag am 8. März wie viele Marken zum Anlass genommen, Frauen zu feiern, zu stärken – und ging sogar so weit, dass sie per Petition forderten, den 8. März als offiziellen gesetzlichen Feiertag anzuerkennen. Die Petition startete die Marke gemeinsam mit dem Lieferdienst Gorillas. Unter dem Claim #freimachen fordern sie, die Errungenschaften vergangener Generationen zu feiern und daran zu erinnern, dass es noch viel zu tun gibt. In Berlin ist der Tag bereits ein gesetzlicher Feiertag, damit die Petition greift, müssen jedoch in allen Bundesländern Einzelanträge gestellt werden – weshalb sich die Petition direkt an die Ministerpräsidenten der Länder richtet. 

Concept Store: OBI lädt zum DIY ein.

Obi möchte die junge Zielgruppe mit urbanen Konzepten erreichen
Bild: OBI Machbar

Das Baumarkt-Feeling ist für einige etwas ganz Besonderes. Doch manchmal ist das Tüftel-Talent einfach nicht so groß wie bei anderen. OBI holt seine User*innen deshalb nun bei diesem Need mit einem Concept Store in Köln ab. Die OBI „Machbar“ bietet neben einem kleinen OBI-Sortiment auch Workshops und DIY-Stationen an, die je nach Saison wechseln und kostenlos sind. Damit zielt OBI besonders auf die junge und urbane Zielgruppe. „Mit der ,Machbar‘ im Herzen Kölns gehen wir neue Wege. Wir bespielen eine innerstädtische Location mit einem interaktiven DIY-Angebot und bedienen damit im doppelten Sinne den Zeitgeist. Zum einen denken wir eine urbane Retailfläche neu und aktivieren direkt in der Fußgängerzone eine junge Zielgruppe, die von Baumärkten bisher vorwiegend digital erreicht wird. Zum anderen verzahnen wir erstmalig Branded Content mit einer Live Experience“, so Falco Stienen, Head of Brand Communication bei Obi. Geöffnet bleibt die Machbar zunächst ein Jahr lang. 

Brand Finance Global-Ranking 2022: das sind die wertvollsten deutschen Marken.

Das Brand Finance Global 500-Ranking hat wieder die wertvollsten Marken gekürt. In Deutschland ganz oben auf dem Treppchen ist Mercedes-Benz mit einem Markenwert von 60,8 Milliarden US-Dollar. Auf Platz zwei und drei folgen die Telekom und Allianz. Automobilmarken sind mit Volkswagen, BMW und Porsche ganz stark in den Top 10 vertreten. Ansonsten befinden sich Unternehmen wie Aldi, Lidl, SAP und Siemens unter den ersten 10. Das detaillierte Ranking gibt es hier.

Just Spices goes Großbritannien.

Die Gewürzmarke Just Spices streckt die Fühler nach Großbritannien aus. Damit wächst das Unternehmen kontinuierlich weiter. Der Online-Shop wird der erste gelaunchte Just Spices-Onlineshop im United Kingdom. Mit diesem Schritt möchte die vor Kurzem von Kraft Heinz übernommene Marke ihre Marktposition als Gewürzanbieter festigen und international weiterwachsen. Begleitet wird der Launch von Influencer- und Social Media-Kampagnen sowie Online- und PR-Maßnahmen. „Großbritannien ist für uns ein sehr spannender Markt. Die britische Küche ist sehr vielfältig und emotional. Das soll sich auch in dem Einsatz von Gewürzen widerspiegeln. Mit unseren Gewürzmischungen wollen wir auch den Gewürzmarkt in UK revolutionieren", so Ole Strohschnieder, CMO und einer der drei Gründer von Just Spices.