Von virtueller Mode, Strickschuh-Streits und den Technologien der Zukunft.
Science-Fiction? Das könnte man meinen, wenn man den heutigen Marken-Mittwoch liest. Doch diese News sind keine Fiktion, sondern die immer digitaler werdende Realität. Warum es für die neusten H&M-Outfits keinen materiellen Store braucht, mit wem Bosch in die Zukunft blickt und wie Squarespace sich in das digitale Zeitalter einbringt, das erfahren Sie heute. Außerdem wird ein Radiosender zur Medienmarke, Nike und Adidas streiten sich mal wieder und OTTO sucht gezielt nach weiblichen Tech-Profis.
#LikeABosch: Jetzt kommt die High-Tech-Mom.
Die Bosch-Kampagne #LikeABosch mit vorzugsweise hippen rappenden Testimonials hat langsam Kultstatus erreicht. Das bekannteste #LikeABosch-Gesicht ist wohl Shawn, der Kerl mit dem coolen Schnurrbart und den coolsten Sprüchen auf den Lippen. Jetzt bekommt die rappende #LikeABosch-Familie Zuwachs von der High-Tech-Mom. Die zeigt ihren Kindern im neuen Clip, dass sie eine ziemlich coole Mom und so richtig auf dem neusten Stand der Technik ist – natürlich dank Bosch. Die Marke macht damit auf deren fortschrittlichste Produkte von künstlicher Intelligenz bis zum „Internet der Dinge (IoT)" aufmerksam. Die zwölf vorgestellten Produkte wurden erstmals auf der CES in Las Vegas vom 5. Bis 8. Januar vorgestellt. „Am meisten freuen wir uns darüber, dass die #LikeABosch Kommunikation unter Beweis stellt, dass kreative Kommunikation die Marke nachhaltig stärkt und damit ein relevanter Teil des Unternehmenserfolgs ist", sagt Andreas Ernst, Managing Partner bei Jung von Matt, die die #LikeABosch-Kampagne umsetzen.
WDR Cosmo wird zur Medienmarke.
Das junge Kulturradio Cosmo, welches zum WDR in Zusammenarbeit mit Radio Bremen und dem rbb gehört, entwickelt sich weiter und wird vom Radiosender zu einer digitalen Medienmarke. Die Ressourcen des Senders werden dafür in Zukunft 50/50 aufgeteilt. Eine Hälfte davon fließt in die Produktion digitaler Angebote. Dabei soll die journalistische Qualität nach wie vor im Fokus stehen, so der Sender. Themen wie Diversität und kulturelle Vielfalt, Migration und Integration sowie Global Pop und Popkultur sollen im Fokus stehen. „Unser Anspruch geht weit darüber hinaus, lineares Programm einfach ins Digitale zu verlängern. Digitale Transformation sollte mehr sein als die Suche nach Synergien. Deshalb haben wir uns entschieden, für jeden Ausspielkanal gesondert exzellente journalistische Formate zu entwickeln und zu produzieren – immer mit Blick auf die Bedürfnisse des Publikums und den Anforderungen der Ausspielwege”, erläutert Programmchefin Schiwa Schlei, die neben Cosmo auch den Sender 1Live leitet.
Fashion der Zukunft: H&M machts virtuell.
Bereits im April letzten Jahres wurde Maisie Williams zum Markengesicht von H&M, um sich mit der Marke für Nachhaltigkeit einzusetzen. Jetzt ist sie erneut das Gesicht einer großen Kampagne der Marke. Dieses Mal im Mittelpunkt: virtuelle Mode. Bereits im April wurde es bei H&M und Maisie Williams digital. Jetzt können im Rahmen eines Gewinnspiels drei Outfits gewonnen werden – die es in der Realität jedoch gar nicht gibt. Die virtuellen Looks, welche auf den Kampagnenbildern vom Game of Thrones-Star getragen werden, sollen nach dem Gewinnspiel mittels eines Fotos auf die Körpermaße der Gewinner zugeschnitten werden. Diese bekommen dann ein Bild mit ihrem exklusiven Outfit aus H&Ms erster digitaler Kollektion und können es auf ihren Social Media Profilen teilen. Das Bild kommt dabei inklusive Motion Design und Effekten. Wer gewinnen will, muss sich lediglich einen besonderen Namen für die Outfits ausdenken und bei H&M einreichen. Willkommen in der Modewelt der Zukunft. Dass H&M hierbei ganz vorne dabei ist, zeigt übrigens auch eine News aus dem letzten Marken-Mittwoch, in der es um den neuen H&M-Store im Metaverse geht.
Markenstreit: Nike und Adidas zoffen sich um Strick.
Seit mittlerweile zehn Jahren streiten sich Nike und Adidas um den Schuh – genauer gesagt um den Strickschuh. Jetzt geht der Streit in die nächste Runde, denn Nike fordert vor der International Trade Commission (ITC) ein Importverbot in die USA für Adidas und verklagt das Unternehmen wegen Patentverletzung. Im Detail geht es um die Nike Flyknit-Modelle und die Adidas Primeknit-Modelle. Beide Modelle haben einen Nachhaltigkeitsanspruch und werden mit einem sich ebenfalls ähnelnden speziellen Verfahren hergestellt. Adidas habe die Idee, einen Sportschuh aus Strickmaterial herzustellen, von Nike kopiert, wirft Nike der Konkurrenz-Marke vor Gericht vor.
Squarespace: „Alles, um zu handeln“.
Die Web-Marke Squarespace, die Website- und E-Commerce-Lösungen anbietet, hat die zweite große Kampagne gelauncht. Diesmal crossmedial und erstmals auch im TV. Passend zum derzeit boomenden Digital-Thema konzentriert sich die Kampagne auf digitale Geschäftsmodelle. Der Claim dahinter: „Alles, um zu handeln“. So werden Kleinunternehmer und Selbstständige dazu ermutigt, ihre Website zu überarbeiten oder den Online-Auftritt aufzuhübschen. "Wir wollten dieses Mal zeigen, dass man mit Squarespace nicht nur eine ansprechende Website im Handumdrehen selbst gestalten kann, sondern ein komplettes digitales Business", so Squarespace VP of Creative Ben Hughes.
Employer Branding: OTTO überarbeitet Arbeitgebermarke.
OTTO hat eine neue HR-Kampagne gelauncht und möchte sich dabei auf weibliche IT-Profis konzentrieren. Dabei arbeitet die Marke mit unternehmenseigenen „Techtimonials“, um die Zielgruppe direkt anzusprechen. „Wir porträtieren echte Kolleg*innen aus unseren zahlreichen Technologiebereichen, wo wir einen besonders hohen Recruitingbedarf haben. Die Kolleg*innen werden in der Kampagne zu authentischen Testimonials – oder auch: „Techtimonials“ – mit denen eine Identifikation leichtfällt. Damit schaffen wir Nähe und rücken in den Mittelpunkt, was uns als OTTO ausmacht: die Menschen“, erläutert Nicole Heinrich, Leiterin HR-Marketing und Ausbildung in einem Interview auf der OTTO-Website. Über allem steht der Claim „A people company. Driven by technology.” Passend zur Kampagne wurde auch die Karriereseite von OTTO neu gestaltet. „Aufgrund unserer Transformation zur Plattform haben wir insbesondere in den Technologiebereichen durchgehend offene Stellen. Wir richten unsere Arbeitgebermarke deshalb kommunikativ jetzt noch konsequenter auf die Positionierung als Tech-Arbeitgeber aus", so Nicole Heinrich. Dabei soll jedoch weiterhin der Mensch im Mittelpunkt stehen. Zudem möchte die Marke in Zukunft mindestens 50 Prozent aller Tech-Stellen mit Frauen besetzen.