Modekreisläufe für die Umwelt, viel Vertrauen in Marken und kinderfreundliche Werbung.

Der GMK Marken-Mittwoch liefert jede Woche die wichtigsten News aus der Marken-Welt.
Bild: Otto; Collage: GMK Markenberatung

Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt die Markenwelt nach wie vor. So haben sich zum Beispiel Otto und Zalando etwas ganz Besonderes überlegt, um ihren Teil zu einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Modewelt beizutragen. Außerdem wurde wieder einmal ermittelt, welchen Marken die Deutschen am meisten vertrauen, Unilever achtet künftig noch mehr auf Schutz für Kinder in der Werbewelt und gleich zwei Marken haben ein neues Design verpasst bekommen.

Zirkuläre Designs: Otto und Zalando schonen Ressourcen.

Otto und Zalando setzen auf zirkuläre Mode um Ressourcen zu sparen
Bild: Otto

Die Modewelt wird an vielen Ecken immer nachhaltiger. Otto und Zalando gehen diesen Weg nun weiter und haben zirkuläre Designs und Kollektionen gelauncht. Zirkuläre Mode bedeutet, dass die Kleidungsstücke nicht nur aus recycelten Materialien und nachhaltig hergestellt sind, sondern auch selbst wiederum recycelt werden können. Außerdem sind sie langlebig produziert und einfach reparierbar. „Zirkuläre Kleidung ist ein guter Lösungsansatz, um den seit Jahren steigenden Textilmüll zu reduzieren. Wirklich kreislauffähig kann Mode aber nur dann sein, wenn sie vom allerersten Entwurf an so geplant wird“, erklärt Lisa Franke, Projektleiterin aus dem OTTO-Nachhaltigkeitsteam. „Für unsere Circular Collection haben wir genau das getan und über alle Schritte nachgedacht: das Design, die Materialien, die Nutzung und das Recycling“. So wurden für die Herstellung Bio-Baumwolle, Holzknöpfe oder auch Lyocell-Faser verwendet. In den Kleidungsstücken befindet sich außerdem ein NFC-Tag, also ein eingenähter Produktpass. Damit kann später beim Recycling-Prozess einfach und schnell festgestellt werden, um welche Materialien es sich handelt, wie produziert wurde und es gibt Aufschluss über den Rückgabekanal. Otto arbeitet für die Circular Collection mit dem Start-up circular.fashion zusammen. Kurz nach Otto launchte auch Zalando mehr zirkuläre Mode. Die Marke arbeitet schon länger mit circular.fashion zusammen, beispielsweise für die „redeZIGN“-Kollektion. Die Kriterien der zirkulären Mode sollen künftig nicht nur für die Eigenmarken von Zalando, sondern auch für Partnermarken gelten, indem verschiedenen Kriterien erfüllt werden müssen, um auf der Plattform gelistet zu werden. „Durch die Anwendung der Circular Design Criteria ermöglichen wir es Designern, die Art und Weise, wie sie Produkte entwerfen, zu ändern, und setzen einen klaren Rahmen für Marken, die solche Produkte auf unserer Plattform verkaufen und bewerben wollen", so Laura Coppen, Head of Circularity bei Zalando.

Vertrauen: Auf diese Marken verlassen sich die Deutschen.

Mit der Studie „Trusted Brand 2022“ wurde wieder einmal untersucht, welchen Marken die Deutschen am meisten vertrauen. Im Gegensatz zum Vorjahr wurden insgesamt mehr vertrauenswürdige Marken genannt. Jeweils in ihren Produktkategorien gewonnen haben:

  • Abtei
  • Allianz
  • Aspirin
  • Bosch
  • C&A
  • Dr. Oetker
  • Edeka
  • Frosch
  • Gerolsteiner
  • Haribo
  • Nivea
  • Persil
  • Rotkäppchen
  • Rügenwalder Mühle
  • Samsung
  • Sparkasse
  • Teekanne
  • Volkswagen
  • Weight Watchers
  • Wick

Die meisten der Gewinnermarken waren bereits in den Vorjahren vorne mit dabei, haben ihre Vertrauenswürdigkeit also weiter ausbauen können. „Viele Unternehmen versuchen, die richtige Balance zu finden zwischen dem, was Imagebildung und Haltung betrifft und dem, was den Menschen unmittelbar hilft“, so Andreas Schröder, Geschäftsführer von Reader’s Digest Deutschland. „Viele sehnen sich nach Sicherheit, mehr Normalität und wieder mehr Leichtigkeit. Hier können Unternehmen und Marken sogar Vertrauensanker bilden und Perspektiven aufzeigen.“

Redesign: Neuer Look für Powerbar.

Die Sport-Food-Marke Powerbar präsentiert sich in neuem Look. Davor wurden die Markenwerte wie der klassische Wettbewerbsgedanke und das Verständnis in Sachen Performance wie „schneller, stärker und fitter“ zu sein ergänzt: Dazu kommen nun Achtsamkeit in Hinblick auf Umwelt und Gesellschaft, Sport als inklusiver und gemeinschaftlicher Ansatz sowie die Zugänglichkeit zu Performance weit über den Spitzenathleten hinaus. Das neue Design besteht weiterhin aus der reinen Wortmarke, hat aber sonst nicht mehr viel mit dem vorherigen Logo zu tun. Dafür wurde ein Look aus früheren Zeiten zurückgeholt: Horizontale Streifen durchziehen den Schriftzug in neuem, helleren rot und ohne die gelbe Banderole. So soll dem Logo mehr Flexibilität und Lebendigkeit verliehen werden. Außerdem wird das P als Einzelbuchstabe künftig als Bildelement genutzt und die Schreibweise wurde von „PowerBar“ zu „Powerbar“ verändert. Ergäzt wird die Wortmarke außerdem durch den Claim „Evolving mindsets“. Neben Logo und Design wurde auch das Packaging den neuen Werten angepasst. So wurde beispielsweise eine plastikfreie und gartenkompostierbare Folie als Verpackung für die Riegel entwickelt.

Unilever: Keine Werbung mehr für Kinder.

Die Marke Unilever, unter der viele bekannte Marken wie Dove, Ben & Jerry’s oder Viss stehen, will künftig keine Werbung mehr an Kinder unter 16 Jahren richten. Außerdem soll auf das Marketing mit Influencer*innen verzichtet werden, die entweder selbst unter 16 sind oder diese Zielgruppe ansprechen. Auch das Tracking wird für diese Altersgruppe gestoppt, auf Werbemaßnahmen in Schulen wird verzichtet – es sei denn, es handelt sich um Kampagnen, die schulische Maßnahmen fördern. Die Maßnahmen sollen ab Januar 2023 greifen, bereits jetzt spielt der Konzern keine Werbung an Kinder unter 13 Jahren aus.

Henkel: Neues Design für Schauma.

Schauma hat ein neues Design bekommen und die Rezeptur asngepasst
Bild: Henkel

Die Henkel-Marke Schauma hat ein Design-Makeover bekommen. Sowohl das Logo als auch das Verpackungsdesign präsentieren sich in neuem Look. Dieser soll minimalistischer, moderner und unisex wirken sowie den Fokus auf die Inhaltsstoffe setzen. „Ein neues, emotionales Logo im Einklang mit dem Markenwert Schaum und eine minimalistische Verpackung mit klarer Kommunikation von Haartyp und Produkt-Benefits erleichtern den Griff zum passenden Schauma-Produkt. Dabei überzeugt der Relaunch visuell durch sein monochromatisches Design: Kappe und Flasche sind in derselben Farbe gestaltet und lassen Raum für die Illustration“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Wortmarke wurde angepasst und auch die Bildsprache ist nun eine andere. Zuvor waren Fotos auf den Verpackungen typisch für die Marke, jetzt findet man auf den Verpackungen Illustrationen, die auf den Wirkstoff im Produkt hinweisen. Außerdem wurde im Rahmen des Redesigns die Rezeptur und die Produktion angepasst und nachhaltiger gemacht.