Von Workplace Challenges und neuen Strategien.

Über die Hälfte des veganen Januars – dem Veganuary – ist bereits vorbei. Zunächst war dieser Trend nur eine Bewegung bei Privatpersonen, nun sind auch Unternehmen auf den Zug aufgesprungen. Überdacht werden Angebote in den Kantinen, um Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, pflanzliche Alternativen zu verspeisen oder neu zu entdecken. Kleine Anreize wie eine Stempelkarte oder ein unternehmensinterner Podcast zum veganen Sortiment sollen zusätzlich motivieren. Außerdem präsentieren MediaMarkt und Saturn die erste gemeinsame Werbekampagne zum Jahresbeginn. Auch die Deutsche Bahn stellt eine Neuheit vor: Ab sofort wird das Employer Branding völlig neu gelebt, denn der Großkonzern hat sich als Arbeitgeber völlig neu positioniert.

Die Veganuary Workplace Challenge.

Zu Beginn des neuen Jahres hat der Veganuary gestartet – einen ganzen Monat lang soll auf tierische Produkte verzichtet werden. Seit 2020 gibt es die Veganuary-Kampagne auch in Deutschland. Unterstützt wird das beispielsweise von Supermärkten, indem neue oder limitierte vegane Produkte auf den Markt kommen. Nun ziehen auch Unternehmen mit und nehmen an der sogenannten Veganuary Workplace Challenge teil, um pflanzenbasierte Ernährung zu unterstützen. Das beinhaltet die Erweiterung des Kantinenangebots um eine vegane Alternative oder sogar die komplette Umstellung auf ein veganes Angebot – so wie beim Betriebscafé der Zentrale von Unilever in Hamburg. Für zwei Wochen gibt es dort ausschließlich ein veganes Sortiment. Außerdem erhalten alle Mitarbeiter:innen vegane Goodie-Bags mit Unilever-Produkten. Arbeitnehmer:innen bei Axel Springer in Berlin können mit einer Stempelkarte sich durch das pflanzenbasierte Angebot der Springer-Tochter Pace probieren. Wenn die Karte gefüllt ist, erhalten sie ein veganes Zwei-Gänge-Menü. Doch nicht nur durch ein verändertes Essenssortiment machen Unternehmen auf den Veganuary aufmerksam. In Bremen bei der Feinkost-Manufaktur Laux gibt es sogar einen Newsletter für die Mitarbeiter:innen, in dem das vegane Sortiment vorgestellt wird. Bei BASF testet eine Ernährungswissenschaftlerin das vegane Angebot der Kantine und hält ihren Eindruck davon in einem Podcast fest – oder eher in einem Vodcast. Gerry Weber-Chefin Angelika Schindler-Obenhaus ruft allen in Erinnerung: „Der Veganuary ist eine gute Gelegenheit, nochmals das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass wir mit einer rein pflanzlichen Ernährung einen Beitrag zur Reduzierung unseres persönlichen CO2-Fußabdrucks und somit zum Schutz des Klimas und der Biodiversität leisten können.“ Unternehmen wie Lieferando, Commerzbank, Rossmann und viele weitere nehmen außerdem an der Workplace Challenge teil. 

Die erste gemeinsame Imagekampagne: MediaMarkt x Saturn.

Bereits im Herbst 2022 kündigten MediaMarkt und Saturn an, ab dem neuen Jahr gemeinsam aufzutreten und auch das Sortiment und den Service zu verknüpfen. Nun startet ab dem 15. Januar die erste Kampagne – inklusive Image-Werbespot, zwei weiteren Spots zu den Service-Leistungen und einem gemeinsamen Markenlogo. Stellvertretend für die Fusion steht der Claim „Let’s go“. Personalchefin Iris Prüfer erklärt: „Er steht für die Kraft, die entsteht, wenn man Dinge gemeinsam anpackt. Wenn man einfach einmal loslegt. Sich traut, macht und Spaß dabei hat“. Kund:innen genießen schon jetzt die Vorteile des Zusammenschlusses: Von überall haben sie nun Zugriff auf Produkte, Services und Dienstleistungen aller Märkte sowie beider Onlineshops – ganz unabhängig von der Marke. „Mit dem gemeinsamen Auftritt stärken wir die Schlagkraft der beiden Erfolgsbrands Mediamarkt und Saturn", so Sascha Mager, CEO von Mediamarkt Saturn Deutschland. "Unsere Kundinnen und Kunden profitieren durch unsere gemeinsamen Aktivitäten von einem verbesserten Einkaufserlebnis. Denn nun stehen ihnen unser gesamtes Produktsortiment sowie die umfangreichen Serviceleistungen übergreifend in unseren Onlineshops und deutschlandweit in rund 400 Märkten zur Verfügung – egal ob sie einen MediaMarkt oder einen Saturn-Markt für ihren Einkauf wählen."  

Deutsche Bahn überarbeitet ihren Arbeitgeberauftritt.

Deutsche Bahn positioniert sich als Arbeitgebermarke neu.

Gemeinsam mit der Hamburger Agentur Grabarz & Partner stellt die Deutsche Bahn ihren neuen Arbeitgeberauftritt vor. Im Fokus sollen zukünftig die Bedürfnisse von Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen stehen. In der aktuellen Kampagne wird daher die Frage beantwortet, was ihnen am wichtigsten ist. Damit möchte die Deutsche Bahn den bisher bekannten Mechanismus von Employer-Branding-Kampagnen durchbrechen und die Wünsche der (potenziellen) Beschäftigten in den Mittelpunkt rücken. Mitarbeiter:innen und Bewerber:innen sollen außerdem ab sofort die Chance haben, individuelle Bedürfnisse zu kommunizieren und dem Arbeitgeber offen zu präsentieren. „Mit der Fragestellung ‚Was ist dir wichtig?‘ gehen wir mit unseren Kandidat*innen so stark und so früh wie noch nie in den Dialog. Dadurch lernen wir zum einen Lebenssituationen und Bedürfnisse besser kennen, zum anderen können wir unsere Benefits und Anforderungen als Arbeitgeberin zielgerichteter kommunizieren“, sagt Kerstin Wagner, Executive Vice President Talent Acquisition bei der Deutschen Bahn. 

Microsoft pusht ChatGPT.

Der Großkonzern Microsoft will die Bekanntheit der Software ChatGPT steigern und bietet diese ab sofort für Kund:innen eines seiner Cloud-Dienstes an. Vor allem in letzter Zeit bekommt die Software große Aufmerksamkeit, denn sie kann überzeugend Texte erzeugen. Microsoft hat bereits 2019 in den Chatbot-Entwickler OpenAI investiert und eine Milliarde Dollar zur Entwicklung beigetragen. Doch nun wird Kritik laut: Viele geben zu bedenken, dass damit Hausarbeiten gefälscht oder Fachtexte mit Falschinformationen geschrieben und verbreitet werden könnten. Microsoft wehrt diese Kritik ab und betont, dass man verantwortungsvoll mit der Software umginge und „Leitplanken“ eingebaut wurden, um diesem entgegenzuwirken. Ausgewählte Kund:innen von Microsoft durften die neue Software bereits 2021 testen – nun ist sie für alle Cloud-Nutzer:innen verfügbar.