Klimaneutralität von allen Seiten: Innovation und ein kritischer Blick.

Vom Einkaufsbus bis zur Verbannung von Klima-Zertifikaten: Manche Unternehmen, wie Rewe und die Deutsche Bahn, probieren sich in neuen nachhaltigen Ideen aus. Andere überdenken ihre Klimaaktivitäten. Telekom bringt auch in eher schwierigen Zeiten der Handybranche eine eigene Smartphone-Linie heraus und Super Mario bekommt seine eigene Pizza.

Rewe und die Deutsche Bahn wollen Nahversorgung im ländlichen Raum erleichtern.

Der Einkaufsladen direkt vor der Tür – das ist für viele Bewohner:innen ländlicher Gegenden ein Traum, den Rewe und die Deutsche Bahn nun erfüllen wollen. Mit einem Bus sind sie zunächst in mehrere nordhessische Dörfer gefahren und haben getestet, wie ein rollender Einkaufsladen ankommt. Von Obst und Gemüse bis hin zu Kosmetik und Getränken: Bis zu 700 verschiedene Produkte hat der Bus auf Lager. Die Idee zum Einkaufsbus wurde auf der Grünen Woche in Berlin vorgestellt. Dadurch dass Verbraucher:innen kein Auto mehr benötigen, werden CO2-Emissionen verringert. „Wir wollen neue Wege in der Nahversorgung erschließen, die mobil, regional und nachhaltig sind“, betont Jürgen Schneider, der Vorsitzende der Geschäftsleitung Rewe-Mitte. Außerdem passt der Einkaufsbus in die Nachhaltigkeitsstrategie beider Unternehmen. 

Der Rewe-Einkaufsbus
Der Rewe-Einkaufsbus von innen

Telekom stellt eigene Smartphone-Linie vor.

Ab sofort gibt es sie auch in Deutschland: Bei Telekom können nun 5G-Smartphones von der Eigenmarke T Phone gekauft werden. Es gibt zwei unterschiedliche Modelle, die in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag ab 1 Euro erhältlich sind. Zunächst will Telekom den Markt für Einsteiger-Geräte ins Visier nehmen, in dem sich bisher vor allem chinesische Anbieter bewegen. Besonders außergewöhnlich: Die Smartphones von Telekom kommen in einer eher schwierigen Zeit nach Deutschland – die Verkäufe von Handys schrumpfen weltweit um 17 Prozent. Große Konzerne wie Samsung und Apple sind die starken Player am Markt, sodass es für kleinere Anbieter eher schwierig ist. Telekom plant dennoch bereits neue Modelle für dieses Jahr. 

It’s me, Mario – mit eigener Pizza.

Super Mario Pizza

Das Herz jedes Mario-Fans schlägt bei diesen leckeren Neuigkeiten höher: Ab dem 6. Februar 2023 gibt es im Tiefkühlregal erstmals zwei Pizzen im Super Mario-Stil. Die neue Marke „Pizzatainment“ hat sich die Rechte an Nintendos Erfolgscharakteren geholt und will damit bei den Endverbraucher:innen punkten. Der Hintergedanke: Premiumpizzen sollen mit bekannten Marken aus der Unterhaltungsindustrie kombiniert werden.
So werden Mario und Luigi auf dem Karton einer Salami-Pizza zu sehen sein, Waluigi und Wario zieren eine vegetarische Alternative. Pizzatainment gehört zu der Freiberger Lebensmittel GmbH, die beispielsweise die beliebte Pizza von Capital Bra herstellen. „Wir planen allein in diesem Jahr noch viele weitere Merchandising-Kooperationen und Rezepturen – die Kunden können sich auf besondere Überraschungen freuen und der Handel auf zusätzliche Umsätze ohne Extraaufwand“, erklärt der Geschäftsführer von Freiberger Thomas Schulze. Die Mario-Pizzen sind in allen teilnehmenden Märkten von Rewe, Edeka, Aldi Süd und vielen weiteren erhältlich. 

Klima-Zertifikat bei Rossmann? Das ist nun Geschichte.

Rossmann

Viele Drogerieketten haben angekündigt, ihre Klima-Zertifikate zu überprüfen. Eine Recherche der „Zeit“ deckte auf, dass viele der Zertifikate indirekt sogar dafür sorgen, dass sich Klimaprobleme verschärfen. Denn Unternehmen emittieren Treibhausgase und kaufen sich mit den Zertifikaten frei, ohne eine eigentliche Kompensation durchzuführen. Rossmann reagiert sofort und verbannt den Begriff „klimaneutral“ aus der Werbung. „Wir denken schon länger darüber nach, diese Label auf unseren Produkten wieder einzustellen – und das werden wir nun auch tun. Bislang war meine Haltung, solange die Klimaschutzprojekte dahinter nicht infrage stehen, kann man mit der Kritik an den Labels auch umgehen, aber nun frage ich mich: Welcher Kunde nimmt das noch als Mehrwert wahr?“, äußert sich Geschäftsführer Raoul Roßmann gegenüber der Zeit. Auch andere Unternehmen wie Lavazza oder Volkswagen wollen ihre Label nun kritisch überdenken.