Von lebenden Plakaten, Werbeschockern und dem „neuen Internet“.
In der Markenwelt geht es nicht nur langsam mit großen Schritten auf Weihnachten zu, viele erfinden sich kurz vor Jahresende auch nochmal neu. Allen voran Facebook, die eine neue Dachmarke haben und damit auch das „neue Internet“ namens Metaverse auf die Bildfläche holen. Währenddessen denkt Heineken Out-of-Home-Werbung neu, Oumph! schockt mit „Human Meat“ und Coca-Cola macht einen Milliarden-Deal.
Ein begehbares Plakat? Heineken denkt OoH neu.
Out-of-Home(OoH)-Werbung in Form von Plakaten – das kann ja jeder! Das muss sich Heineken gedacht haben, als die neue Kampagne „Heineken 0.0 – Now you can“ entwickelt wurde. Kurzerhand installierte die Marke in Berlin nicht nur Plakate, sondern entwickelte zum Kampagnen-Auftakt eine große „lebende Plakatwand“, die insgesamt 17 Meter Länge und drei Meter Höhe misst. Hinter den vermeintlichen Plakaten verbirgt sich eine Bar, an welcher vorbeigehende Passant*innen, Fahrradfahrer*innen und sogar Autofahrer*innen ein alkoholfreies Heineken 0.0 bekommen. Die Message dahinter: feiern und gute Laune funktionieren auch gut ohne Alkohol. „Wir möchten mit der Kampagne zeigen, dass Heineken 0.0 nicht nur ein starkes Produkt, sondern vor allem der ideale Wegbegleiter ist. Egal, ob zuhause, im Büro, in der Bar oder während man mit Fahrrad, E-Roller oder Auto unterwegs ist“, so Claudia Linhart, Brand Managerin bei Heineken. Bis Dezember sollen im Rahmen der Kampagne in über 30 Städten bis zu 600.000 Flaschen alkoholfreies Heineken verteilt werden.
Neue Dachmarke: Facebook wird zu Meta.
Facebook ist schon lange nicht mehr nur die gleichnamige Social Media Plattform. Apps wie Instagram und Whats App wurden vom Facebook-Konzern aufgekauft, was nun dazu führt, dass die Apps und Technologien unter der neuen Dachmarke „Meta“ zusammengefasst und geführt werden. Das hat nicht nur organisatorische Gründe, sondern kann auch daran liegen, dass der Name Facebook in Verbindung mit der Social Media-Plattform in letzter Zeit nicht mehr nur positiv konnotiert war. Mit dem neuen Namen fokussiert sich der Konzern auf die neue Umgebung Metaverse, ein „verkörpertes“, erlebbares Internet, in welchem Virtual Reality und die Technologie der Zukunft für neue digitale Erlebnisse sorgen sollen. „Wir stehen am Anfang des nächsten Kapitels für das Internet“, sagt CEO Mark Zuckerberg. „Es ist Zeit für uns, eine neue Unternehmensmarke einzuführen, die alles umfasst, was wir tun. Sie soll widerspiegeln, wer wir sind und was wir aufzubauen hoffen. Ich bin stolz darauf, dass unser Unternehmen jetzt Meta heißt“, so Zuckerberg weiter.
Mal wieder Liebling: LEGO führt YouGov-Ranking an.
Nicht zum zweiten, auch nicht zum dritten, zum mittlerweile vierten Mal führt LEGO das YouGov-Ranking „Marke des Jahres 2021“an. Die Marke ist damit erneut die beliebteste bei deutschen Verbraucher*innen. Auf Platz zwei und drei folgen die Drogeriekette dm und Ravensburger. Auch sonst haben sich die Top 10 nicht groß verändert. Neu dabei auf den ersten Plätzen ist PayPal, die auf Platz sieben landen. Grundlage des Rankings sind 900.000 Online-Interviews mit Verbraucher*innen. Alle Rankings sowie die einzelnen Kategorie-Rankings können auf YouGov eingesehen werden.
Patagonia: Boykott von Facebook – die Zweite.
Bereits im letzten Jahr rief Patagonia gemeinsam mit anderen Marken zum Boykott von Facebook auf. Der Grund damals: Facebooks nachlässiger Umgang mit rassistischen, hetzerischen und manipulativen Inhalten. Nun wiederholt Patagonia-Chef Ryan Gellert seinen Aufruf. Damit möchte er die Marke dazu bringen, die Plattformen des Meta-Konzern zu verbessern. Der Anlass zum erneuten Boykott war die Veröffentlichung der „Facebook Papers“, welche sensible Insights über den Konzern enthüllten und zeigten, dass der Boykott vor einem Jahr keine Früchte getragen hat. „Wir glauben, dass Facebook eine Verantwortung hat, sicherzustellen, dass seine Produkte keinen Schaden anrichten, und bis sie das tun, wird Patagonia weiterhin Werbung zurückhalten“, so Gellert in einer Erklärung gegenüber CNN. „Wir ermutigen andere Unternehmen, sich uns anzuschließen und Facebook dazu zu drängen, den Menschen und dem Planeten Vorrang vor dem Profit zu geben.“
Werbe-Schocker: Bei Oumph! gibt‘s „Human Meat“.
Mit ihrem neuen Burger-Patty hat die Marke Oumph! Nutzer*innen geschockt. „Human Meat Plant-Based Burger“ steht auf der Limited Edition, welche zu Halloween gelauncht wurde. Der Burger soll tatsächlich an Menschenfleisch angelehnt sein, was vielen den Appetit verdarb. Doch hinter der Aktion steht vor allem eine Message und nicht der Gedanke, „Menschen-Burger“ zum Trend zu machen (denn das wäre creepy – so die Marke selbst im Spot): „Wir haben diesen Burger in kürzester Zeit entwickelt, sobald wir wussten, welchen Geschmack und welche Textur wir wollten“, sagt Anders Ankan Linden, Mitbegründer, Corporate Chef und Head of Innovation des Unternehmens. Dies sei „die ultimative und verrückte Art zu zeigen, dass es möglich ist, jede Art von Essen nur aus Pflanzen zu kreieren.“ Der Burger konnte exklusiv in Schweden probiert werden, in Deutschland ist er nicht erhältlich.
Milliarden-Deal: Coca-Cola übernimmt Body Armor.
Für stolze 5,6 Milliarden US-Dollar übernimmt Coca-Cola den Sportgetränke-Hersteller Body Armor. Die Marke hatte bereits vorher Anteile an der US-Marke, nun wurden auch die restlichen 85% aufgekauft. Mitgründer von Body Armor Mike Repole und sein Team bleiben jedoch auch nach der Übernahme Teil der Marke. So soll die Marke als eigenständiges Unternehmen unter dem Dach von Coca-Cola agieren können.
Etsy: „Geschenke, die die Welt bedeuten“.
Die Plattform für kreative Kleinunternehmen Etsy hat zum Weihnachtsgeschäft eine neue Kampagne gestartet, welche zeigt, wie besonders Geschenke sein können. Fernab vom zehnten Parfum und den Klassiker-Socken sollen die Menschen auf persönliche Geschenke setzten, von denen es auf der Plattform einige gibt. In den zwei Spots der Kampagne geht es vorrangig um die zwischenmenschliche Beziehung und wie diese durch ein Geschenk unterstrichen werden kann, alles unter dem Claim „Geschenke, die die Welt bedeuten“. Ergänzend zu den TV-Spots gibt es kürzere Spots der Kampagne auf Social Media.
„All you need is love”: Katy Perry und GAP feiern die Liebe.
Der All-time-Favourite der Beatles bekommt einen neuen Anstrich – und zwar durch Popstar Katy Perry. Für die neue GAP-Weihnachtskampagne gibt die amerikanische Sängerin dem Song einen ganz eigenen Charme. Für Perry ist die Kampagne mit GAP und der Song etwas ganz besonderes, denn pro Stream ihrer „All you need is love“-Version auf Spotify wird umgerechnet ein Euro an die Organisation Baby2Baby gespendet, welche in Armut lebenden Kindern essenzielle Versorgung wie Windeln und Kleidung versorgt.