Der GMK Marken-Mittwoch: Von schönen Taten, weltbewegenden Puppen und kleinen großen Vorbildern.
Integrativ, divers und zukunftsweisend zeigte sich die Markenwelt in der vergangenen Woche. Während Douglas sich auf die Schönheit von innen konzentriert, wird das Barbie-Puppen-Schönheitsideal in ein neues Licht gerückt. Währenddessen wollen Nike und Intersport die kleinen Sportvereine retten, H&M sieht die Welt mit Kinderaugen und Aldi UK launcht eine „Just done it“-Modekollektion. Außerdem richtet sich Bahlsen neu aus und die letzten Vertriebspartner distanzieren sich von Verschwörungstheoretiker Attila Hildmann.
Let’s Do Beautiful: Douglas‘ neue Markenkommunikation.
Douglas richtet die Markenkommunikation neu aus und setzt dabei auf Diversität und ein neues Bild von Schönheit. Bei Douglas heißt es nicht „Let’s be beautiful“, sondern „Let’s do beautiful“. Und eben darum geht es bei der Auftaktkampagne zur Neuausrichtung, welche am 17. Mai zum 111. Geburtstag von Douglas im TV und in Form einer Out-of-Home-Kampagne startet. Außerdem soll es einige Digitalformate wie eine virtuelle Ausstellung ab dem 10. Mai geben. Schön ist, wer Schönes tut, lautet die Message dahinter. „Diese Kampagne zeigt Haltung, formuliert einen Anspruch. Sie ist die nach außen gerichtete Botschaft unseres eigenen Versprechens. Wir feiern Schönheit in all ihrer Diversität - weg von tradierter eindimensionaler Äußerlichkeit hin zu einer modernen ganzheitlichen Vorstellung. 'Let’s do beautiful' ist ein Appell, Schönheit nicht nur in Äußerlichem zu erkennen, sondern in allem, was zum Menschen gehört – Persönlichkeit, Haltung, Handeln und Erscheinung“, so die Group CEO von Douglas, Tina Müller. In der Kampagne werden unter anderem eine brustamputierte Frau, androgyne Männer oder auch Menschen mit der Hauterkrankung Vitiligo gezeigt. Neben der Neuausrichtung will Douglas selbst mit schönen Taten vorangehen. Während die Marke bereits seit Jahren mit der DKMS Life kooperiert, sind außerdem neue Kooperationen unter anderem mit der Bürgerstiftung Düsseldorf und der Tafel Deutschland entstanden.
Die Rettung der Amateurvereine: Nike und Intersport setzen sich ein.
Im Rahmen der Corona-Pandemie laufen viele Amateurvereine im Sport auf dem Zahnfleisch. Kaum Trainingsmöglichkeiten, schwindende Mitgliederzahlen und immer weniger Gelder – damit wollen Intersport und Nike jetzt Schluss machen. Die beiden Marken haben sich zusammengetan, um den Vereinen im Rahmen einer gemeinsamen Aktion zu helfen. Die Challenge „Keep clubs running“ läuft bis zum 20. Mai. Teilnehmer*innen können sich in der Nike Run Club-App registrieren, die Challenge aktivieren und bis zum Ende der Challenge 38 Kilometer laufen. Damit schalten sie 10 Euro Spendenbudget frei, womit am Ende bis zu 100.000 Euro an 38 der geschwächten Vereine gespendet werden sollen. Die Teilnehmer*innen können am Anfang angeben, für welchen Verein sie laufen möchten. Vereinsmitglieder können ihren Verein außerdem für die Challenge registrieren. „Seit vielen Monaten ist das, was den Sport und seine Vereine ausmacht nicht möglich – Gemeinschaft. Deutschlands Sportvereine kämpfen während der Corona-Pandemie mit fehlenden Einnahmen, zurückgehenden Mitgliederzahlen und ausbleibenden Neuanmeldungen. Das ist ein Problem für uns alle, denn Sport bringt uns zusammen. Wir von Intersport sehen uns schon immer als Teil der Lokalsport-Community und wollen deshalb gemeinsam mit Nike in dieser schwierigen Zeit helfen“, so Benjamin Joas, Marketingleiter bei Intersport Deutschland. Neben dem guten Zweck stellt Nike außerdem den neuen Pegasus 38 vor, welcher unter allen Teilnehmer*innen der Aktion verlost wird.
Mit Barbie-Puppen die Welt verändern – größte Kampagne seit fünf Jahren.
Die Marke Barbie hat die größte Kampagne seit fünf Jahren gestartet – und schlägt in dieser neue und moderne Töne an. „A Doll Can Help Change The World“ heißt es darin. Diesen Ruf hatte Barbie bisher bei vielen Familien nicht. Die Marke richtet sich jedoch immer diverser und integrativer aus und zeigt das jetzt auch nach außen. „Wir wissen, dass Eltern das Spielen mit Puppen nicht ohne weiteres mit denselben greifbaren, entwicklungsfördernden Vorteilen in Verbindung bringen, die sie vielleicht mit konkurrierendem MINT-Spielzeug assoziieren“, so Lisa McKnight, SVP und Global Head of Barbie and Dolls bei Mattel, dem Spielwarenhersteller hinter Barbie. „Wir wollten die Forschung hervorheben und gleichzeitig unterstreichen, wie Barbie Kinder dazu inspiriert, alles zu sein, was sie sein wollen.“ Dachte man früher bei Barbie nur an das typisch blonde Püppchen, gibt es die Puppen mittlerweile mit verschiedenen Hautfarben, Körperformen und sogar mit Rollstuhl.
Neuausrichtung bei Bahlsen.
Die Süßwarenmarke Bahlsen möchte sich neu aufstellen und setzt auf zentral gesteuerte Prozesse in den Bereichen Marketing, Innovation, Finanzen, Personal und IT. Außerdem soll die „One Bahlsen“-Strategie für eine stärkere internationale Expansion, insbesondere nach Großbritannien, Asien und in die USA sorgen. „Bahlsen steht seit jeher für hohe Qualität, Leidenschaft für unser Geschäft und für das Modell des langfristig orientierten Familienunternehmens. In Zukunft setzen wir noch mehr als bisher auf starke Marken, Innovation und Nachhaltigkeit. Mit diesem strategischen Fokus und unserem neuen Organisationsmodell schaffen wir die Voraussetzungen, unsere langfristigen Ziele zu erreichen“, so Bahlsens CEO Phil Rumbol. Die Neuausrichtung beinhaltet dabei den Abbau von rund 100 Arbeitsplätzen bei Bahlsen.
Seht die Welt mit Kinderaugen: H&M macht Kinder zu Vorbildern.
Sie sehen die Welt oft unvoreingenommener, purer und ehrlicher als wir: Kinder. Viel öfter sollten wir vielleicht auf Kinder hören, denn diese haben einiges zu sagen und wollen unseren Planeten davor retten, zerstört zu sein, wenn sie einmal so alt sind wie wir Erwachsenen. Eben dieser Sichtweise gibt H&M jetzt eine Bühne und macht Kinder zu Vorbildern. „Role Models x H&M“ heißt die neue Kampagne der Textilmarke. In dem knapp sechs Minuten langen Video erklären Kinder, was für Probleme die Welt ihrer Meinung nach hat und was sie dafür tun, um eben diese Probleme anzupacken und die Welt positiv zu verändern. „Als Unternehmen, das für Fortschritt steht, fühlen wir uns in der Verantwortung, unsere Größe zu nutzen, um heute und in Zukunft Veränderungen zu bewirken“, so H&Ms globaler Nachhaltigkeitsmanager Pascal Brun. „Wir haben ehrgeizige Ziele, unser Business gerechter und nachhaltiger zu gestalten, damit die Welt für künftigere Generationen besser wird. Als Teil dieser Entscheidung wollen wir die Stimmen von Vorbildern stärken, die heute einen Unterschied machen: Kinder.“ Wer glaubt ein solches Vorbild zu kennen, kann dieses bei H&M nominieren. Ende des Jahres sollen die Vorbilder und ihre Arbeit dann gezeigt werden und gemeinsam mit H&M das Bewusstsein für eine bessere Welt schärfen.
Amazon und Lieferando verbannen Attila Hildmann-Produkte.
Der einst für seine vegane Einstellung gefeierte Koch Attila Hildmann fällt besonders seit der Corona-Pandemie als Verschwörungstheoretiker und Corona-Leugner auf. Viele Marken haben sich bereits von den Aussagen und Taten Hildmanns distanziert, nun ziehen auch Amazon und Lieferando nach. Die beiden noch verbliebenen deutschen Vertragspartner von Attila Hildmann haben einen Schlussstrich gezogen und sämtliche Produkte wie die Bücher und Lebensmittel des Kochs aus ihrem Sortiment verbannt. Hildmann wird mittlerweile per Haftbefehl gesucht und soll in der Türkei abgetaucht sein.
Aldi UK launcht Modekollektion und neckt damit Nike.
Aldi UK hat eine neue Modekollektion rausgebracht – und die erinnert in Aussehen und Slogan ganz verdächtig einer großen Sportmodemarke: Nike. Aus „Just do it“ hat Aldi kurzerhand „Aldi’s just done it“ beziehungsweise „Aldi’s just did it“ gemacht. Die „Aldimania“-Kollektion von Hoodis über Unterwäsche bis hin zu Pyjamas war online in Rekordzeit ausverkauft und ist seit dem 29. April auch in den Stores erhältlich.