Diskussionen um die Domspitzen, kein Z mehr bei Marken und Gewürze für mehr Geschmackssinn.

Der GMK Marken-Mittwoch liefert jede Woche die wichtigsten News aus der Marken-Welt.

Die Kölner lieben ihren Dom – und verteidigen ihn, wenn es sein muss. Das hat man in der vergangenen Woche wieder gemerkt, als die Stadt Köln ein neues Logo ankündigte, in welchem die berühmten Domspitzen fehlen. Auch nicht mehr im Logo befindet sich das Z bei Zurich, weitere Marken streichen den Buchstaben aus ihrer Kommunikation, um sich vom Kriegssymbol abzugrenzen. Außerdem möchte Ankerkraut Covid-Erkrankten ihren Geschmackssinn zurückbringen, OTTO schützt die Moore und Ritter Sport sorgt für Diskussionen.

Köln: Neues Logo sorgt für Diskussionen.

Die Stadt Köln bekommt eine neues Logo und sorgt damit für Diskussionen
Ein Entwurf des neuen Logos; Bild: Stadtverwaltung Köln

Die Stadt Köln hat ab Juli ein neues Logo. Zwar hat sich nicht viel verändert, doch die kleinen Details sorgen für eine Menge Wind. Denn: Die Domspitzen, das Wahrzeichen der Stadt, die vorher rechts im Logo neben dem Schriftzug waren, sind nun nicht mehr Teil des Logos und werden lediglich als ergänzendes Schmuckelement und Teil des Corporate Design eingesetzt. Mit der neuen Darstellung soll das Design moderner, klarer und weniger komplex werden, ist das bisherige Logo doch bereits rund 20 Jahre alt. Mit dem Logo wird übrigens das gesamte visuelle Erscheinungsbild der Stadt Köln überarbeitet. Obwohl die Domspitzen nicht weg sind, stören sich einige Kölner*innen und auch einige Medien an dem Fehlen im Logo selbst und äußern ihren Unmut.

Ankerkraut will Covid-Erkrankten Geschmack zurückbringen.

Es ist eines der häufigsten Symptome bei Covid-Erkrankten – und eines der langwierigsten: der Geschmacksverlust. Jetzt hat sich die Marke Ankerkraut dazu entschieden, etwas dagegen zu tun. Dafür kooperiert das Unternehmen mit dem Koch Ryan Riley und seiner gemeinnützigen britischen Kochschule „Life Kitchen“. Diese hat spezielle Rezepte für Covid- sowie Krebs-Patient*innen entwickelt und forscht schon länger auf diesem Gebiet. Ergänzend dazu gibt es jetzt die drei speziellen Ankerkraut „Taste Again“-Gewürze. „Wir haben uns gefragt, wie wir Betroffenen helfen können und haben uns dafür mit Life Kitchen zusammengetan. Das Ergebnis: die Taste Again Gewürzbox und passende Rezepte, mit denen ihr eure Geschmacksknospen langfristig trainieren und euch den Spaß am Essen zurückholen könnt!“, heißt es auf der Website.

Zürich Versicherung streicht das Z aus dem Logo.

Zurich streicht das Z aus dem Markenlogo um sich vom Kriegssymbol abzugrenzen
Bild: Zurich

Der Buchstabe Z ist durch den Krieg in der Ukraine zu einem Symbol des Grauens geworden. Er wird von den russischen Truppen als Symbol der Unterstützung des Angriffskriegs genutzt und steht für den Ausdruck „Za Pobedu“, übersetzt: „Für den Sieg“. Die Zurich Versicherung hat den Buchstaben als weißes Z auf blauem Hintergrund jedoch auch schon lange im Markenlogo – und entfernt diesen nun. „Wir entfernen vorübergehend die Verwendung des Buchstabens "Z" aus sozialen Kanälen, wo er isoliert erscheint und missverstanden werden könnte", so das Unternehmen. Auf der Website wird das Logo weiter eingesetzt. Auch andere Marken überdenken die Verwendung des Buchstabens. So hat Samsung das Z beispielsweise in einigen Ländern wie Lettland oder Litauen aus den Galaxy-Gerätenamen gestrichen. Dass Marken mit dem Einsetzen des Buchstabens Z aufpassen müssen, zeigt auch ein Fauxpas der Zeitschrift Zeit, die ein Bild vom ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Instagram postete und darüber das Z, was in diesem Fall natürlich das Logo der Zeitung darstellt, setze. Dennoch gab es viel Unverständnis für das Posting, wie dieser Twitter-Post zeigt. Medien zufolge zieht Zurich sogar in Erwägung, das Z komplett zu streichen: „Wir beobachten die Situation genau und werden bei Bedarf weitere Maßnahmen ergreifen“, heißt es. „Die Marke Zurich gibt es seit 150 Jahren. Sie ist eine vertrauenswürdige Marke und wir haben unsere Fähigkeit bewiesen, uns im Laufe der Zeit zu verändern und auf Herausforderungen zu reagieren.“

Engagement: OTTO schützt die Moore.

Die OTTO Group unterstützt das Moorschutz-Projekt „toMOORow“, die sich für die Wiedervernässung von Moorflächen einsetzen. Die Marke wird für fünf Jahre lang Sponsor sein. „Mit der Initiative 'toMOORow' wollen wir zeigen, wie es gehen kann. Wir wollen Marktkräfte für den Umwelt- und Naturschutz aktivieren, um die Nachfrage nach alternativen Rohstoffen anzukurbeln und dadurch zu einem nachhaltigeren Konsum zu kommen.", betont Alexander Birken, CEO der Otto Group. Weitere Marken, die das Projekt unterstützen, sind Bonprix, Hermes Germany und die Witt-Gruppe.

Ritter Sport verkauft weiter in Russland – für die Kakaobauern.

Seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine haben viele Marken ihre Geschäfte in Russland eingeschränkt oder komplett gestoppt, um ein Zeichen zu setzen. Die Marke Ritter Sport hat nun bekannt gegeben, dass die Geschäfte in Russland weitergeführt werden. Denn ein Lieferstopp hätte nicht nur drastische Auswirkungen auf das Familienunternehmen – dessen Geschäft in Russland rund sieben Prozent des Umsatzes ausmacht – sondern auch zur Folge, dass die Kakaobauern weniger Arbeit haben und im schlimmsten Fall sogar ihre Existenzgrundlage verlieren könnten. Daraufhin hagelte es Kritik und Unverständnis an der Entscheidung. Ritter Sport reagierte schnell: „Um Arbeitsplätze und auch die Lebensgrundlage von vielen Kakaobauernfamilien zu sichern, liefern wir weiterhin Schokolade für die russische Bevölkerung, haben jedoch sämtliche Investitionen in Russland sowie unsere Werbung bereits seit einigen Wochen gestoppt", heißt es seitens des Unternehmens. Außerdem werden die Einnahmen aus dem Russlandgeschäft an humanitäre Hilfsorganisationen gespendet.