Marken machen Schluss mit Kliemann und ein Name sorgt für große Diskussionen.

Der GMK Marken-Mittwoch liefert jede Woche die wichtigsten News aus der Marken-Welt.

Markengesichter, Testimonials, Markenbotschafter – sie gehören zu den wichtigsten Sprachrohren für Marken. Doch was, wenn ein solches Markengesicht auf einmal Mittelpunkt eines Skandals wird? So erging es in der vergangenen Woche einigen Marken, die mit Fynn Kliemann zusammenarbeiten. Dem YouTuber und Unternehmer wird unter anderem Maskenbetrug vorgeworfen. Viele Marken ziehen nun ihre Schlüsse. Bei VW gibt es außerdem große Diskussionen um den Markennamen, Frontier präsentiert sich im neuen Markendesign und gleich zwei deutsche Marken expandieren ins Ausland.

Kliemann-Skandal: So reagieren Marken.

Fynn Kliemann – für viele ist er Vorbild, Lieblingsmusiker, DIY-Legende, Alleskönner. Der YouTuber und Unternehmer hat eine steile Karriere hinter sich und ist besonders dafür beliebt, dass er mit den Dingen, die er macht, etwas Gutes tun möchte, ohne den Profit im Vordergrund zu sehen. Mit der Zeit haben auch immer mehr Marken mit dem Youtuber und Unternehmer zusammengearbeitet – bis jetzt. In der ZDF-Sendung „Neo Magazin Royale“ wird Kliemann und seinem Geschäftspartner Tom Illbruck von Jan Böhmermann unter anderem vorgeworfen, Maskenbetrug betrieben zu haben. Über die Herkunft der Masken soll gelogen worden sein, defekte Masken sollen an ein Flüchtlingsheim geschickt worden sein. Außerdem soll Kliemann Spendengelder nicht richtig verwaltet haben. Fynn Kliemann äußerte sich zwar später zu den Vorwürfen, Marken wie About You und Viva con Agua beenden jedoch jetzt die Zusammenarbeit. About You-CEO Tarek Müller schrieb direkt unter das Statement-Video von Fynn Kliemann, in welchem dieser sagt, About You habe gewusst, wo die Masken herkommen: „Global Tactics hat uns gegenüber angegeben, dass die Masken aus Europa kommen. Nach den uns vorliegenden Informationen hat uns Global Tactics weder im Jahr 2020, noch danach, darüber informiert, oder uns darauf hingewiesen, dass die Masken außerhalb Europas hergestellt worden wären. Selbstverständlich haben wir die „ODERSO“-Masken umgehend aus dem Sortiment genommen.“ Auch die NGO Viva con Agua beendete nun die Zusammenarbeit. Die aufgedeckten Fakten stünden im krassen Gegensatz zu den Werten und Vorstellungen des gemeinwohlorientierten Unternehmens. Weitere Unternehmen wie der Energieversorger EWE sowie das Start-up „Sanity Group“ distanzieren sich von Kliemann.

VW: Diskussion um einen neuen Markennamen.

Ein Markenname, den so gut wie jede*r kennt – ob abgekürzt oder ausgeschrieben – ist Volkswagen, kurz VW. Desto überraschender war die Aussage von Volkswagen-Chef Herbert Diess in der vergangenen Woche in seinen „Weekly Notes“. Laut Insidern sagte Diess, dass man VW einen neuen Markennamen verpassen wolle. Der Name VW würde nicht das gesamte Potenzial des Unternehmens inklusive der Töchter wie Audi, Porsche oder Seat zur Geltung bringen. Ein spezielles Team würde bereits neue Namensvorschläge ausarbeiten, zunächst nur als Beispiel, hieß es weiter. Nachdem die Gerüchte publik wurden, reagierte ein Sprecher des Volkswagen-Betriebsrats und stellte klar: „Unser Konzern heißt Volkswagen. Und das bleibt auch so.“ Auch Niedersachsens Ministerpräsident und Mitglied des VW-Aufsichtsrat sagte: „Volkswagen bleibt Volkswagen“.

Frontier im neuen Look.

Frontier hat ein neues Marken-Design bekommen
Bild: Frontier Communications

Die Telekommunikationsmarke Frontier aus den USA hat einen neuen Markenauftritt bekommen. Laut dem Unternehmen soll die neue visuelle Identität das „unermüdliche Streben nach Verbesserung für die Kunden“ verstärken. Erneuert wurden das Logo, die Schriftart und die Marken-Farben. Direkt ins Auge sticht das neue Rondell als Bildmarke, welches ab sofort die Wortmarke unterstützt und auch einzeln eingesetzt wird. Das Rondell soll eine integrative, verbundene Nation darstellen. Die Linienführung soll sowohl Geschwindigkeit als auch die Möglichkeiten darstellen, welche die Marke den Kund*innen bieten möchte. Mit kräftigen Farben wird eine lebendige Markenidentität mit Werten wie Mut, Engagement, Zukunftsorientiertheit und Ehrgeiz verdeutlicht. „Unsere neue Marke ist das Ergebnis der Transformation, die bei Frontier von innen nach außen stattgefunden hat", so John Harrobin, EVP of Consumer. "Im vergangenen Jahr haben wir unsere Produkte und Dienstleistungen verbessert und uns dabei auf eine deutliche Verbesserung des Kundenerlebnisses konzentriert - und sind als neues Unternehmen hervorgegangen. Das neue Erscheinungsbild ist ein äußeres Zeichen für diese Transformation."

Marken expandieren: Douglas und Sixt werden größer.

Gleich zwei Marken strecken ihre Fühler aus und expandieren. Douglas nach Dänemark und Sixt nach Kanada. Douglas hat in Dänemark einen neuen Online-Shop eröffnet. Die Entscheidung für einen digitalen Auftritt wurde damit begründet, dass die Menschen in Dänemark besonders online-affin seien. Physische Filialen betreibt Douglas bereits seit 2004 in Dänemark. Physisch erweitert sich die Autohändler-Marke Sixt. Im Mai und Juni sollen Standorte in Vancouver und Toronto eröffnet werden, außerdem soll eine eigene kanadische Gesellschaft eröffnet werden. Die Marke plant, bis spätestens 2016 drei bis fünf Prozent der Marktanteile in Kanada zu erzielen.