Trinken für den Frieden, Logos ohne Rassismus und neue Marken-Zusammenkünfte.

Der GMK Marken-Mittwoch liefert jede Woche die wichtigsten News aus der Marken-Welt.

Nach wie vor beeinflusst der Krieg in der Ukraine auch die Markenwelt. Ein Schweizer hat nun einen Weg gefunden, mit einer Marke zu helfen. Währenddessen widmet sich eine andere Marke den Vorwürfen aus der Black Lives Matter-Debatte, H&M nimmt Fremdmarken auf und PUMA wird von adidas abgelöst. bofrost unterzieht die Marke derweil einem umfassenden Markenrelaunch.

Vodka Zelensky: #DrinkForPeace.

Die Marke Vodka Zelensky wurde ins Leben gerufen, um der Ukraine zu helfen
Bild: Vodka Zelensky

Tobias Reichmuth, ein Schweizer Unternehmer, der unter anderem aus der Fernsehshow „Die Höhle der Löwen“ bekannt ist, hat eine neue Wodka-Marke ins Leben gerufen – und zwar nicht irgendeine, sondern eine Marke, die rein dafür gegründet wurde, der Ukraine zu helfen. Der gesamte Firmenerlös von Vodka Zelensky soll demnach bis mindestens 2026 an die Ukraine gespendet werden, zusätzlich gehen zehn Schweizer Franken pro Flasche direkt an Hilfsorganisationen in der Ukraine. „Durch Anastasiia, mit der ich seit sechs Jahren befreundet bin, ist der Krieg quasi live auf mein Handy gekommen. Als Unternehmer habe ich mich gefragt, wie ich aus der Ohnmacht des Zuschauers rauskomme. Also gründeten wir Vodka Zelensky als großangelegtes Hilfsprojekt", so Tobias Reichmuth, der die Marke mit der geflüchteten ukrainischen Mode-Designerin Anastasiia Rosinina gründete. Die Wortmarke ist an den Namen des ukrainische Präsidenten Selenskyj angelehnt. Um Transparenz zu schaffen, hat sich das Unternehmen dazu verpflichtet, die auditierten Jahresberichte offenzulegen, um die Verwendung der Spenden nachvollziehen zu können. Mit der Marke wurde die Kampagne #DrinkForPeace ins Leben gerufen, zu der Reichmuth auch andere Lebensmittelmarken einlädt. Derzeit gibt es den Friedens-Wodka online, demnächst soll er auch in Supermärkten erhältlich sein.

H&M: Marke integriert Fremdmarken.

Bei der Modekette H&M gibt es künftig nicht mehr nur H&M-eigene Produkte. Das Unternehmen nimmt erstmals Fremdmarken mit ins Sortiment auf. Unter „H&M with friends“ gibt es im Onlineshop der Marke Fremdmarken wie FILA, Buffalo, SuperDry, Crocs und weitere. Den Schritt an sich kündigte H&M bereits vor drei Jahren an, jetzt wird der Plan in die Tat umgesetzt.

Rassismus-Debatte: Neues Logo für Mohrenbräu.

Die Marek Mohrenbräu ändert das Logo aufgrund von Rassismusvorwürfen
Bild: Mohrenbrauerei

Bereits im Rahmen der Black Lives Matter-Debatte Mitte 2020 wurde die Marke Mohrenbräu aufgrund des Namens, aber auch wegen dem Logo stark kritisiert. Die Silhoutte eines Kopfs war mit großen Lippen, einer großen Nase und kurzen krausen Locken stark stilisiert. Jetzt hat die Marke das Logo gerelauncht, welches nun keine kolonialistischen, diskriminierenden Züge mehr aufweisen soll. Die Veränderungen sind minimal: Die Lippen sind schmaler, die Nase erinnert mehr an eine Stupsnase, die Locken sind minimal glatter – sonst ist alles beim Alten geblieben. Das sorgte im Netz nicht nur für Zustimmung: „Da der Erfinder, und der Name nichts mit der Hautfarbe zu tun haben(und dem dazu gehörigen Rassismus) hätten sich das Marketing Team etwas "Neues" einfallen lassen müssen“, schreibt zum Beispiel ein Twitter-User. Der Markenname, der auf den Gründer Johann Mohr zurückgeht, bleibt – lediglich der Schriftzug hat sich geändert: „Vieles, das vor nicht allzu langer Zeit als selbstverständlich galt, wird heute hinterfragt. Die Diskussion um unser Logo wurde in den vergangenen Jahren mehrmals und in zunehmender Heftigkeit geführt. Weder können und wollen wir uns Rassismus unterstellen lassen, noch lassen wir uns von Menschen mit ausländerfeindlicher Haltung vereinnahmen. Auch wenn man es nie allen recht machen kann: Wir sind überzeugt, dass unser neuer Auftritt unsere Werte nach außen sichtbar macht. Unsere Marke soll verbinden und nicht spalten. Das ist die Grundlage für unseren Erfolg als 'das Vorarlberger Bier'", heißt es seitens der Mohrenbrauerei.

Sponsorschaft: adidas löst PUMA ab.

Seit fast 20 Jahren spielte die italienische Fußball-Nationalmannschaft Squadra Azzurra mit PUMA als Sponsor. Nun beendet PUMA das Sponsoring und wird ab 2023 von Konkurrent adidas abgelöst. „Das Sportunternehmen Puma hat sich dazu entschlossen, den Vertrag mit dem italienischen Fußball Verband (FIGC) nicht zu verlängern. Da die finanziellen Bedingungen ein schlechtes Geschäftsmodell darstellten, haben wir von unserer Matching-Right-Klausel keinen Gebrauch gemacht", heißt es in einer Pressemitteilung von PUMA.

Markenrelaunch: bofrost erfindet sich neu.

Die Marke bofrost hat im Rahmen der neuen Markenpositionierung ein neues Erscheinungsbild bekommen. „Einfach.Besser.Inspirierend.“ ist das Motto des Relaunchs, welcher der umfassendste der letzten 18 Jahre ist. Von Logo über Fahrzeuge bis hin zu Webshop und App hat die Marke einen neuen Anstrich bekommen. Das neue zeitgemäße Aussehen soll dabei den Zukunftskurs des Unternehmens widerspiegeln. Im Mittelpunkt steht nun noch mehr als zuvor das Eiskristall, auch die Farb- und Bild-Welt sowie die Schriften sind erneuert worden und nun moderner und klarer dargestellt. „Das Aussehen und der Look einer Marke ist natürlich das, was Menschen als erstes wahrnehmen. Was für uns aber ganz wichtig war: Unser neuer Markenauftritt sollte vor allem auch den Wandel, den wir im Inneren vollziehen, widerspiegeln – die Flexibilisierung unserer Services, die Ausweitung des Sortiments, den Fokus auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden. Wir wollen eine Marke sein, mit der sich unsere Kunden identifizieren – attraktiv, sympathisch und zeitgemäß“, so Christoph Schüler, Bereichsleiter Marketing.