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Der GMK Marken-Mittwoch: Für mehr Diversität, bessere Aufklärung und weniger Schönheitswahn.

Mit viel Diversität und Aufklärung haben Marken in der letzten Woche auf sich aufmerksam gemacht. Ob ungewöhnliche Model-Casts, ein Selfie, welches sich von bearbeitet zu unbearbeitet entwickelt oder einem Reiseführer der etwas anderen Art. Unilever hat sogar das erste inklusive Deo entworfen und H&M ergänzt Diversität mit Nachhaltigkeit und setzt auf Papierverpackungen. Außerdem stoppt Apple ungewollte Werbung und hat damit für Gegenwind aus der Werbeindustrie gesorgt.

Erstes inklusives Deo von Unilever.

Dass ein Deo nicht inklusiv sein kann und Hürden mit sich bringt, ist nicht jedem von uns sofort bewusst. Doch Menschen mit Behinderungen kann das Benutzen eines Deos vor Herausforderungen stellen. Diesem Problem hat sich Unilever angenommen und ein inklusives Deo, das „Degree Inclusive“ entwickelt. So können beispielsweise blinde Menschen oder Menschen ohne Arme das Deo durch sein spezielles Design und Handling ganz einfach nutzen. Entwickelt wurde das inklusive Design gemeinsam mit der Leiterin für inklusives Design bei Wunderman Thompson, Christina Mallon. Neben einem Haken zum Aufhängen lässt sich das Deo dank Magnetverschluss einfach öffnen und schließen, durch Blindenschrift auf dem Etikett einfach identifizieren und die Applikator-Fläche ist größer, als bei einem herkömmlichen Deo. Zudem ist das Deo wiederbefüllbar. Die Entwicklung gemeinsam mit rund 200 Menschen mit Behinderungen dauerte circa ein Jahr. Hier in Deutschland soll das Deo von der Unilever-Marke Rexona auf den Markt kommen, noch befindet sich das Produkt jedoch in der Beta-Testphase.

Apple sorgt mit neuen Datenschutz-Regeln für Aufruhr.

Das neue iOS 14.5 Update von Apple hat für Wirbel in der Werbeindustrie gesorgt. Neben den üblichen Verbesserungen und Sicherheitsupdates gab es nämlich auch ein Update hinsichtlich der Datenschutz-Regeln. Damit können Nutzer*innen die Nachverfolgung ihres Verhaltens im Internet und auf dem Smartphone komplett stoppen. Das traf die Werbeindustrie in Sachen personalisierte Werbung hart und sorgte für viel Gegenwind von Werbetreibenden. Apple hingegen betonte: „Wir glauben, dass Privatsphäre ein grundlegendes Menschenrecht ist." Die Daten gehörten den Nutzer*innen, welche selbst darüber entscheiden können sollten, wer ihre Daten wie verwendet. Mit der „App Tracking Transparency“ (ATT) müssen Apple Nutzer künftig per Pop-up-Meldung explizit ihre Erlaubnis zur Datenverwendung geben. Neben den Werbeproblemen kritisierten Werbeverbände, dass Apple diese ausschließe und gleichzeitig selbst weiter eine große Menge an Daten sammle. Unter anderem Axel Springer und Facebook haben gemeinsam Klage dagegen erhoben und werfen Apple „Kartellmissbrauch in Deutschland“ vor. Insgesamt haben neun Industrievertreter wegen ATT Klage gegen Apple eingereicht.

About You: Weil Diversität die neue Normalität ist.

About You setzt sich mit der Auswahl der Models für mehr Diversität ein
Bild: About You

Mit der „Class of ´21 – the New Faces of Fashion“-Capsule Collection möchte die Marke About You das, was längst normal sein sollte, auch normal werden lassen. So wurden für das Kollektions-Shooting der an den Collage-Stil der 90er angelehnten Kollektion Models gebucht, die bisher eben noch nicht die Norm in der Fashion- und Werbe-Industrie sind. "Sie tragen Kopftuch und Afro, haben Prothesen, sitzen im Rollstuhl, feiern ihre Körperbehaarung, haben Albinismus oder Vitiligo, gehören zur Drag-Kultur und zu den Best Agern", so Elena Reudenbach, die das Influencer Marketing-Team bei About You leitet, über die Models des Shootings. Was About You nicht möchte: das Ganze als etwas Besonderes darstellen oder die Hintergründe der Models zum Kern der Kampagne machen. "Uns war es wichtig, zu zeigen, dass eben all das, die neue Normalität darstellt", so Elena Reudenbach weiter. Dennoch soll mit der Auswahl der Kollektions-Models natürlich ein Zeichen gesetzt werden.

Mehr Nachhaltigkeit bei H&M.

H&M-Bestellungen werden künftig nicht mehr in den gewohnten Plastiktüten, sondern in Papierverpackungen bei Nutzer*innen ankommen. Damit möchte sich die Marke für ein nachhaltiges Einkaufserlebnis einsetzen. Die neuen Verpackungen sind dabei Forest Stewardship Council (FSC)-zertifiziert und sollen dabei helfen, das Ziel zu erreichen, alle Verpackungen von H&M bis 2025 wiederverwendbar, recycelbar und kompostierbar zu kreieren. Neben dem Material sorgt die neue Verpackung dafür, dass die Waren mit einem Minimum an Luft verpackt werden können und damit weniger Platz beim Transport einnehmen.

Dove dreht den Selfie-Optimierungswahn um.

Hier ein Pickelchen retuschieren, da das Kinn etwas verformen und die Haare etwas voller schummeln – der Optimierungswahn im Internet nimmt immer extremere Formen an. Besonders junge Mädchen geraten dadurch unter enormen Druck und fühlen sich in ihrer „echten“ Haut immer öfter unwohl. Dem möchte die Marke Dove ein Ende bereiten und zeigt mit „Reverse Selfie“ die Ausmaße des Schönheitswahns. Dafür setzt sich die Marke seit viele Jahren ein und möchte besonders Frauen ihr Selbstwertgefühl wiedergeben. Das Problem sei durch die Corona-Pandemie und einer damit verbundenen höheren Bildschirmzeit sogar nochmal gestiegen, so Dove. Das Ende des Videos zeigt ein trauriges Mädchen, welches schon fast mit leerem Blick in den Spiegel schaut und die eigene Schönheit nicht mehr erkennen kann. Die darauffolgende Botschaft: „Sprechen Sie heute mit einem Mädchen das Sie lieben über Selfies.“ Der „Reverse Selfie“-Spot ist Teil der „Campaign for Real Beauty“.

Ein Reiseführer der besonderen Art: Porsche ermöglicht Hip-Hop-Reise.

Ein Roadtrip durch Europa mit dem Schwerpunkt Hip-Hop – den hat die Automobilmarke Porsche gemeinsam mit Musikjournalist Niko Hüls entwickelt. In dem Reise- und Kulturführer wird die Entwicklung des Hip Hops in europäischen Metropolen dokumentiert. Dabei lernen Nutzer*innen insgesamt 17 Künstler kennen, die während der Hip-Hop Reise portraitiert werden. "Dieses Buch ist eine Einladung, der europäischen Hip-Hop-Kultur mit all ihrer Vielfalt offen und positiv zu begegnen", so Niko Hüls. Dieser ist in der Vergangenheit mit Porsche durch Europa gereist und hat dabei die Kreativszenen in Berlin, Paris oder auch Barcelona kennengelernt. Dabei sind zwei Dokumentationen und Social Media-Formate entstanden. Das Buch schließt sich nun daran an. Im Mittelpunkt des Kultur- und Reiseführers stehen Respekt, Pioniergeist und Integration. „Diese Paarung steht für Diversität und kulturelle Wert“, so Porsches Leiter für Öffentlichkeitsarbeit, Sebastian Rudolph. Die Einnahmen aus dem Verkauf von „Hip-Hop-Kultur – Ein Roadtrip durch Europa“ werden an die Organisation „Viva Con Agua“ gespendet.