Near-Life Experiences, Polyamorie und ein Vogel auf Papier.

Außergewöhnliches, Innovatives und Exzentrisches hat in der vergangenen Woche die Markenwelt beschäftigt. Es geht vor allem um Eines: weg vom Gewöhnlichen, raus aus den konventionellen Rollen und hin zu etwas Neuem. Kawasaki verdeutlicht dies mit einem neuen Erscheinungsbild, Alfa Romeo feiert „Near-Life“ Experiences und Fritz-Kola findet Verwendung für unangebrachte AFD-Flyer. Außerdem launcht Adidas den ersten veganen Fußballschuh und die AOK feiert polyamouröse Beziehungen.

„Near-Life Experience”: Alfa Romeo liebt das Leben.

Statt Near-Death Experience gibt es bei Alfa Romeo nun eine „Near-Life“ Experience. Die erste globale Werbekampagne des Automobilherstellers wendet sich an alle Menschen, die das Leben lieben und es wagemutig angehen. In einem 45-sekündigen Clip soll das einzigartige Gefühl vermittelt werden, welches die Marke ihren Kund*innen verspricht. Ein außergewöhnliches sensorisches Erlebnis, das über reine Leistung hinaus geht – und das bei jeder Fahrt. Startschuss der Kampagne war der Grand Prix von Austin am vergangenen Sonntag. Ein aufregendes Match, welches nicht zufällig gewählt wurde. „Die Kampagne ist eine Hommage an das traditionsreiche Rennsport-Erbe der Marke, das bis ins Jahr 1910 zurückreicht, und an den Start der Formel 1 im Jahr 1950, als Alfa Romeo nicht nur teilnahm, sondern gleich im ersten Jahr mit Guiseppe Farina und der Alfetta 158 den ersten Platz belegte“, verdeutlicht Olivier Francois, Global Chief Marketing Officer bei der Alfa-Mutter Stellantis. Die Teilnahme an einem Formel 1 Rennen zählt wohl zweifelsfrei zu einer „Near-Life“ Experience.

„Predator Freak“: Adidas launcht geschlechtsneutralen, veganen Fußballschuh.

Ein 100 % veganer und geschlechtsneutraler Fußballschuh – den gibt es seit dem 22. Oktober bei Adidas (bislang allerdings nur in der App). Der „Paul Pogba x adidas by Stella McCartney Predator Freak” ist die neueste Abwandlung des kultigen „Predator“ und zeichnet sich vor allem durch sein Äußeres aus. Ein mit Leoparden- und „Earth Protector“-Grafiken verziertes weißes Obermaterial gibt dem Schuh das gewisse Etwas. Die Idee sei bei einer Zusammenkunft von McCartney und Pogba im vergangenen Jahr geboren worden: „Eine Bemerkung, die mir im Gedächtnis geblieben ist, war, dass Mode sowohl auf dem Spielfeld als auch abseits davon Teil seiner Persönlichkeit ist, und es war wichtig, dass dies im Design zum Ausdruck kommt“, so Stella McCartney zu der Begegnung. Auch Pogba ist erfreut über die Kooperation: „Ich bin in erster Linie Fußballer, aber ich habe ein großes Interesse an Mode und Design und wollte dies schon immer weiter entdecken. Diese Zusammenarbeit ist für mich etwas ganz Besonderes, denn ich bin schon seit langem Fan von Stella McCartney’s Arbeit.“ Wer noch einen der limitierten Treter ergattern möchte, kann dies ab dem 01. November über die offizielle Adidas Seite tun.

„River Mark“: Kawasaki in neuem Lack.

Kawasaki Motors Ltd. hat ein neues Logo
Bildquelle: Kawasaki Europe

Neu, aber doch nicht ganz? Die neu gegründete Kawasaki Motors Ltd. strahlt mit neuem Logo – ein Logo, das bereits seit langer Zeit im Mutterkonzern verhaftet ist. „Die Welt hat sich in der über hundertjährigen Geschichte des Unternehmens Kawasaki ins Unermessliche verändert. Bei der Einführung unserer neuen Unternehmensidentität mit der River Mark im Zentrum wollen wir einen nächsten, mutigen Schritt in Bezug auf Technologie und Maschinenbau machen und das Leben unzähliger Menschen auf der ganzen Welt mit Fokus auf Nachhaltigkeit und hinsichtlich grüner Technologien verbessern. Während sich einige Dinge ändern, bleiben andere konstant, wie zum Beispiel unser Engagement, in unseren Bereichen die Besten zu sein; die River Mark ist ein passendes Symbol für dieses Engagement“, betont Masaya Tsuruno, Managing Director von Kawasaki Motors Europe. Das River-Mark-Signet – welches ursprünglich aus der Sparte Schiffsbau kommt – vermittelt eine gewisse Technikaffinität und transportiert gleichzeitig Bewegung über die eingebundenen Kreisformen.

#AllesOK: Polyamouröse Beziehungen sind A-O-K.

#AllesOK – die Allgemeine Ostkrankenkasse überrascht mit einer äußerst unkonventionellen Kampagne. Im Rahmen der Corona-Pandemie hat die AOK sich ein tiefergehendes Verständnis für die Bedürfnisse junger Erwachsener auf die Flagge geschrieben. Nach dem überarbeiteten Corporate Design lanciert die Krankenkasse nun eine weitere Kampagne des Jugendmarketing. „Polyamourös“ lautet der dazugehörige Spot. In 20 Sekunden zeigt das Unternehmen eine Dreierbeziehung mit der Unterschrift „Mit beiden? #AllesOK – Mit der AOK ist dein Liebesleben safe. Wir bezahlen dir die Verhütungsberatung.“ „#AllesOK ist nicht nur ein ’Alles wird Gut’ bei Krankheit oder Problemen. Es ist auch eine Ermunterung für alle jungen Menschen, diese wilde Phase ihres Lebens zu genießen. Sich ausprobieren, verrückte Dinge tun und auch mal Fehler machen: Alles kein Problem, wenn man jemanden an seiner Seite hat, der im Fall der Fälle hilft“, heißt es von Steve Plesker, Geschäftsführer Markt und Produkte beim AOK-Bundesverband, zu den Hintergründen dieser außergewöhnlichen Kampagne.

„Lieber nen’ Vogel auf Papier als im Kopf“: Fritz-Kola verwandelt AFD-Flyer.

Fritz-Kola recycelt Afd-Wahlplakate
Foto: Aileen Hoeltke

Der Gang an die Urne (wie Fritz-Kola es nannte) ist vorbei – nun geht es bei der Hamburger Kultmarke um das Recycling der Wahlplakate. Dabei werden allerdings nicht alle Flyer recycelt – wiederverwendet werden nur die Plakate der AfD und das unter dem Motto „Lieber ’nen Vogel auf Papier als im Kopf“. Für das gleichnamige Kunstwerk hat Künstler Bobbie Serrano die Wahlflyer geschreddert, daraus neues Papier gewonnen und dieses bemalt. Das Kunstwerk konnte vergangene Woche im Onlineshop von Fritz-Kola ersteigert werden und setzt ein deutliches Zeichen für mehr Offenheit und Toleranz – und insbesondere auch gegen die AfD. „Es ist enorm wichtig, dass wir in der aktuellen Zeit immer wieder Haltung gegen rechtes Gedankengut zeigen – auch als Unternehmen. Mit fritz-kola stehen wir seit jeher für ein offenes, buntes und freies Miteinander. Das Unterstützen von Aktionen, die sich für eben diese Werte einsetzen, ist heute relevanter denn je“, sagt Fritz-Geschäftsführer Mirco Wolf Wiegert.